Im achtzehnten Jahr als Bürgermeister geht es Emil Dannemark darum, alle Teile seiner Gemeinde gleich zu behandeln. Darum sollen auch die beiden Grenzorte Küchelscheid und Leykaul mittelfristig mit eigenem Trinkwasser versorgt werden, auch wenn beide Ortschaften mit Jahresbeginn vorübergehend ans deutsche Wassernetz angeschlossen wurden. "Wir wollen Eigenversorger bleiben auf der ganzen Linie wie viele unserer Nachbargemeinden. Wir haben aber auch festgestellt, dass es den Küchelscheidern und Leykaulern wichtig ist, ihr Wasser zu haben..."
Natürlich in der gebotenen Qualität. Die anderen Dörfer der Gemeinde wurden darum bereits an die zentrale Trinkwasseraufbereitungsanlage angeschlossen. Dennoch kam es im Laufe des vergangenen Jahres vor allem in Elsenborn punktuell wieder zu auffälligen Wasseranalysen. "Das kommt immer mal vor, dass Werte nicht in Ordnung sind", sagt Emil Dannemark, "das beschränkt sich aber beileibe nicht auf die Gemeinde Bütgenbach. (...) Es gibt oft schon Unterschiede zwischen Wasserzähler und Wasserhahn. (...) Je nachdem, um welche Überschreitungen es sich handelt, versucht man, mit den Maßnahmen gegenzusteuern, die man hat."
Und Dannemark verweist zum wiederholten Mal auf das Zeugnis der wallonischen Aufsichtsbehörde: "Man bescheinigt der Gemeinde ein gesetzeskonformes, gutes Management und da bedanke ich mich ganz besonders bei der Verwaltung und beim Wasserdienst."
Nicht notwendigerweise im Zusammenhang mit dem Trinkwasser hat ein Bürger öffentlich dazu aufgerufen, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die sich mit einer sensiblen Frage befasst: Gibt es in Elsenborn und anderen Teilen der Gemeinde und darüber hinaus ein erhöhtes Auftreten von Krebserkrankungen und, wenn ja, hängt das mit Umwelteinflüssen zusammen? Die Mehrheit um Bürgermeister Dannemark hatte sofort ihre Bereitschaft signalisiert, daran mitzuarbeiten: "Wenn Ängste in der Bevölkerung herrschen, dann muss man sie ernst nehmen." Wann die Gruppe eingesetzt wird, kann er nicht sagen. Im Januar gebe es ein Treffen der Fraktionsvertreter bei Gesundheitsminister Antonios Antoniadis, bei dem auch besprochen werden soll, wer sich noch an der Arbeitsgruppe beteiligen soll, wie Bürger oder Experten.
Unterschiedliches Bürgerecho gab es auf die Neugestaltung des Kirchenberings in Bütgenbach: Bäume wurden gefällt, das Kriegerdenkmal versetzt, was manchem Bütgenbacher nicht gefiel. Emil Dannemark ist formell: "Das würde ich genauso wieder machen. Das Projekt ist ausgearbeitet worden von Mitgliedern der Örtlichen Kommission für Ländliche Entwicklung. Daran kann sich jeder beteiligen. Und das war das, was diese Gruppe uns Gemeindeinstanzen vorgelegt hat."
Emil Dannemark bedauert, dass die Diskussion über dieses Projekt wie auch bei dem privaten Bauvorhaben neben dem denkmalgeschützten Hof teilweise unter der Gürtellinie geführt worden sei: "Es ist nicht mehr einfach, Entscheidungen zu treffen, ohne dass man persönlich angegriffen wird. Das fällt einem schwer, tagtäglich damit umzugehen."
Mit den kommenden Wahlen ist für den heute 60-Jährigen Schluss - defintiv: "Ich werde gar nicht kandidieren, also auch nicht als Ratsmitglied, also gar nicht mehr antreten... nach 30 Jahren Kommunalpolitik, davon 18 Jahre als Bürgermeister. Da soll frischer Wind in die Gremien kommen."
Und Emil Dannemark wird sich auch nicht mehr einmischen. Stattdessen will sich der passionierte Wanderer stärker seiner liebsten Freizeitbeschäftigung widmen und so aktiv daran mitwirken, dass die Gesundheit mitspielt.
Stephan Pesch