Romain Van Wissen zeigte sich hoch zufrieden mit der Anerkennung seiner Arbeit und der Wirkung seiner Ausstellung:
"Oft sagt man ja, der Prophet im eigenen Lande zählt nicht. Hier ist es eben andersherum. Ich finde das schön. Die Ausstellung hat auf jeden Fall einen großen Anklang gefunden, ich habe sehr schöne Presseartikel bekommen, aber auch regelmäßige Rückmeldungen. Ich habe von Leuten gehört, dass sie ein erstes und auch ein zweites Mal die Ausstellung besucht haben. Ich bin sehr begeistert, dass das so gut gelaufen ist."
Zum Abschluss der Ausstellung hatten sich die Museumsverantwortlichen etwas Besonderes einfallen lassen: den ersten Familiensonntag im IKOB. Kinder und ihre Eltern waren eingeladen, eine Installation des als "Künstler Ostbelgiens" ausgezeichneten Van Wissen zu bemalen, zu betexten oder umzugestalten.
Die Kinder, die am Workshop "Ein Universum voller Farben" teilnahmen, waren kaum zu bremsen. Und das war auch nicht nötig, denn sie setzten all ihre Kraft und Energie ins Malen und Gestalten, in kreatives Tun um.
Ein Kunstwerk als Weihnachtsgeschenk
Romain Van Wissen, während drei Jahren "der Künstler Ostbelgiens", gestattete den Kindern ihren Ausschnitt, den sie auf seiner Installation gestaltet hatten, mit nach Hause zu nehmen. Als verfrühtes Weihnachtsgeschenk sozusagen.
Der Künstler ließ sich schnell und gerne von der Idee überzeugen, einen Familiensonntag mit den kreativen Kindern im Mittelpunkt zu veranstalten: " Ich fand die Idee sehr gut, weil dieses Haus kann man danach sowieseo nicht mehr verwerten. Man sieht, dass es die Kinder inspiriert. Das ist sehr schön."
Sonja Breuer, eine Mutter, zeigte sich mehr als angetan von der Initiative: "Ich glaube für die Kinder ist das eine ganz schöne Erfahrung. Eine Arbeit, die ein Künstler soweit vorbereitet hat, dann auch fertig zu machen oder zu verändern. Das macht ihnen Spaß"
Kinder haben keine Scheu vor Kunst
Miriam Elebe, Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin im IKOB, hatte schon seit geraumer Zeit den Plan zu einem Familiensonntag im Museum. Zumal ihre Erfahrungen mit Museumsführungen mit Kindern bislang nur positiv waren:
"Bei Kindern machen Museumsführungen besonders viel Spaß. Man kann Fragen stellen, und sie kommen selber auf die Ideen. Sie haben gar keine Scheu vor Kunst oder zeitgenössischer Kunst"
Das IKOB geht viele neue Wege mit dem Ansatz, die Kunst für alle zu öffnen und die Schwellenangst zu senken. Der Kinder-Eltern-Workshop hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Die Finissage als Anfang und Aufbruch.
Rudi Schroeder