Bis zum 1. Oktober 2017 sind in den Ausbildungsbetrieben der Deutschsprachigen Gemeinschaft 229 neue Lehr- und Volontariatsverträge unterzeichnet worden. Im Vorjahr waren es 262 - ein Rückgang also von rund 12,5 Prozent. Die Ausbildungsbereitschaft ist extrem hoch. Doch die Nachfrage leider nicht. Ein Problem für Unterrichtsminister Harald Mollers: "Wir müssen mehr tun, damit der Lehrberuf als interessante Perspektive erkannt wird", so der Minister.
Aber die Realität sieht anders aus. Immer mehr Schüler wollen studieren. Und da spielen auch die Eltern eine wichtige Rolle. Denn für sie habe das Studium noch immer ein besseres Image als die Lehre. Als Gegenmaßnahme startet dieses Jahr im Königlichen Athenäum Eupen ein Projekt. In der Praxis sollen Schüler eine Profilberatung erhalten - ihre Stärken früher aufgezeigt bekommen. Denn beim einfachen Werben für die Duale Ausbildung soll es nicht bleiben.
Die Duale Ausbildung soll erste Wahl werden, statt nur Plan B zu sein. Denn wenn Eltern mit ihren Kindern den Umweg über ein Studium gehen, verlieren sie viel Zeit und Geld, sagt Minister Harald Mollers. Um Eltern besser einzubinden und zu erreichen, wird es beim 25-jährigen Jubiläum der Lehrberuf-Schnupperwochen am 12. April 2018 auch eine After-Work-Party im Alten Schlachthof Eupen geben.
Ein Ausbildungsbetrieb, der auch für Caroline Echten zum Plan B geworden ist. Das Deutsch-, Geschichte- und Erziehungswissenschaftenstudium habe ihr zwar super gefallen, die Berufsperspektive aber nicht.
Die Zahlenanalyse der neuen Ausbildungsverträge haben Minister Mollers und das IAWM am Montag in der Eupener Buchhandlung Logos vorgestellt. Die vollständige Zahlenanalyse zu den Ausbildungsverträgen 2017 in der DG finden Sie hier.
Manuel Zimmermann