Der Konflikt um den Hambacher Forst hat sich erneut zugespitzt. Am Freitag wies das Verwaltungsgericht in Köln eine Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz in erster Instanz ab und ermöglichte somit die Fortführung des Braunkohletagebaus.
Eine Sprecherin des RWE-Konzerns betonte am Sonntag, die für das Winterhalbjahr vorgesehenen Rodungen würden "zeitnah" beginnen. Die Umweltschützer wollen sich nicht damit abfinden und in die nächste gerichtliche Instanz gehen.
Die Aachener Polizei rechnet bei den anstehenden Rodungen mit Widerstand und hat sich auf einen größeren Einsatz eingestellt. Am Samstagmorgen war sie bereits gegen mehrere Braunkohlegegner ausgerückt, die sich an ein Bahngleis gekettet hatten. Sechs Aktivisten wurden vorläufig festgenommen.
Einige der Waldbesetzer leben in Baumhäusern und Zelten in dem Teil des Waldes, der gerodet werden soll.
Der Tagebau Hambach gilt als der größte in Europa. Jährlich werden dort bis zu 40 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Umweltschützer protestieren seit vielen Jahren gegen den Tagebau - zuletzt Anfang November am Rande des Weltklimagipfels.
mb/dpa