Wie kann man ein aktiv natürliches Raumklima schaffen, egal ob bei Renovierung, Umbau oder Neubau? Welche Baumaterialien kann man dazu einsetzen, die gleichzeitig energiesparend, nachhaltig und gesund sind?
"Viele Bauten sind werden nur noch ausgerichtet auf Energiesparen - auf Teufel komm raus. Aber mit Materialien, die absolut nicht natürlich sind und die bei der Herstellung schon viel Energie verbrauchen", erklärt Annette Müllender von der Planungsgruppe Druwid.
"Das hört sich dann super an: Alles ist schön dicht, dann kann auch die Energie nicht flöten gehen. Aber dass die Leute dann wie unter einer Plastiktüte leben, das merkt man dann erst später. Zum Beispiel auch in Büroräumen oder in Schulen, wo man nicht mal mehr ein Fenster aufmachen kann."
Am Samstag (25. November) werden beim ökologischen Planungsbüro "Druwid" in Weismes andere, innovative Baurichtungen vorgestellt: Lehmböden zur Wärmespeicherung und Feuchtigkeitsregulierung, Lehmputz, Massivholzbauweise ohne Leim, natürliche Dämmstoffe, Wandheizungen, natürliche Anstriche - und die so genannten "grünen Wände".
Natürliche Raumklimatisierung durch "grüne Wände"
Pflanzenwände in Wohnräumen oder Büros gelten als "natürliche Klimaanlagen". Sie sollen das Wohnbefinden und die Arbeitsleistung fördern. "Da wird wissenschaftlich errechnet, wieviele Quadratmeter Pflanzen gebraucht werden, um den Sauerstoffgehalt für x Personen zu erreichen", erklärt Annette Müllender.
Die Pflanzen tauschen CO2 gegen Sauerstoff, sie reduzieren Feinstaub und Elektrosmog und sorgen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Studien belegen, dass die Bewohner oder Angestellten seltener krank sind. Die speziell dafür gezüchteten Pflanzen werden nicht in Erde gepflanzt, sondern nur hydriert, dadurch gibt es keinen Schimmel, keine Tierchen oder Gerüche.
"Die Wände können als Trennwände oder Raumteiler genutzt werden. Es gibt auch Wasservorhänge, wo das Wasser wie so ein kleiner Wasserfall herunterfällt. Das hat nicht nur vom chemischen oder biologischen her Vorteile, sondern auch optisch. Es sieht einfach schön aus", sagt Annette Müllender.
Die Systeme wurden von Baubiologen, Designern und Ingenieuren gemeinsam entwickelt und sind ebenfalls Thema am 25. November bei Druwid in Gueuzaine. Am Sonntag, dem 26. November, ist dort Tag der offenen Türe (15 bis 18 Uhr).
Mehr Infos auf der Website von Druwid. Um Anmeldung für Samstag wird gebeten.
mitt/km