Es ist ein alljährliches Ritual: die Kranzniederlegung am Denkmal des Kampfmittelräumdienstes, zu der sich Vertreter des Militärs und der Zivilgesellschaft im Vorfeld des Festtags des Königs versammeln. Doch in diesem Jahr kam ein besonderer Moment hinzu. Mit einer Schweigeminute gedachte man des verstorbenen Pastors Herman Brouwers.
Der Bürgermeister von Bütgenbach, Emil Dannemark, erinnerte daran, dass Brouwers viele Jahre das Te Deum zelebriert und immer die Einheit des Landes beschworen habe. "Er hat in seiner bekannten Art und mit spitzen Worten dies zum Ausdruck gebracht. Aber das, was er sagt, hatte Hand und Fuß. Von daher war es mir wichtig, darauf hinzuweisen. Und wir sollten auch in der Form weitermachen, wie er es uns eigentlich aufgetragen hat."
Auch die Kapelle im Lager Elsenborn lag Herman Brouwers am Herzen. Weil das Dach stark beschädigt war, ist sie seit letztem Jahr aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das Verteidigungsministerium hatte 20.000 Euro für notdürftige Außen-Reparaturen freigemacht.
Doch die reichen längst nicht aus. Auch innen wurden Schäden festgestellt. "Gleichzeitig ist Studie in Auftrag gegeben worden, um aufzuzeigen, wie hoch die Kosten sein werden. Der jetzige Verteidigungsminister setzt andere Prioritäten, die ich auch verstehen kann. Aber man sollte dies nicht aus Augen verlieren", sagt Bürgermeister Dannemark.
"Der vorherige Verteidigungsminister hatte schriftlich zugesagt, dass er sich für den Erhalt der Kapelle einsetzt. Ich bin optimistisch, aber es wird sicherlich noch etwas Zeit in Anspruch nehmen."
Die Lagerleitung hat zur Zeit andere Sorgen. Der Umstrukturierungsplan des Verteidigungsministeriums hat personelle Konsequenzen für Elsenborn. Viele Soldaten gehen bald in Rente, und Teilbereiche sollen privatisiert werden.
"Im Prinzip sollten die Dienstleistungen des Lagers weiter aufrechterhalten bleiben. Der einzige Unterschied: anstelle von 150 Soldaten wird es hier nur noch 40 geben. Zivilkräfte werden sich dann um Dinge wie Heizung oder Unterhalt der Gebäude kümmern", erklärt Lagerkommandant Jean-Marie de Condé.
Um den Fortbestand des Lagers machen sich die Verantwortlichen keine Sorgen. "Absolut nicht. Das Lager Elsenborn ist wichtig für die belgische Verteidigung wie auch für die Nato, weil hier mit allen Nato-Waffen geübt werden kann. Für das belgische Militär ist das Lager Elsenborn zudem aus Kostengründen wichtig. Im Ausland wären die Übungen viel teurer. Der Fortbestand des Lagers Elsenborn ist also gesichert", beruhigt Lagerkommandant de Condé.
mb/km