"Dieser Bus hat Sensoren, die die Umgebung wahrnehmen. Dadurch kann er interagieren, wenn zum Beispiel ein Fußgänger die Straße überquert. Da es ein Elektrobus ist, hört der Fußgänger diesen vielleicht nicht einmal. Ansonsten ist der Bus GPS-gesteuert und voll zuverlässig", sagt Benoît Godart vom Institut Vias.
Der Bus ohne Fahrer kann bis zu zehn Personen transportieren. Der Bus ist Teil einer Kooperation zwischen dem Vias-Institut, früher bekannt als Belgisches Institut für Verkehrssicherheit, und Mobilitätsminister Bellot.
Für Bellot ist dies mehr als nur technische Revolution, sondern eine Lösung der Mobilitäts- und Sicherheitsprobleme auf den Straßen. "Es hilft uns bei der Frage: Was machen wir, wenn alle unsere Fahrzeuge autonom fahren? Das sind nicht nur technische Herausforderungen. Es geht auch um konkrete Regeln und Standards, die klären, wer Schuld hat, wenn es doch mal zu einem Unfall kommt. Das sind alles Fragen, die wir zusammen mit unseren europäischen Partnern beantworten müssen."
Verschiedene Testbedingungen
Den ganzen Oktober lang wird der Bus auf der Teststrecke von Bernister fahren. Dabei soll sich zeigen, wie er bei schlechtem Wetter oder beim Auftreten gleich mehrerer Hindernisse reagiert. "Ich glaube, wir werden da in Etappen vorgehen müssen. Solche Gefährte werden erst auf Privatgrundstücken oder ganz langsam in Fußgängerzonen fahren", erklärt Bellot.
"Diese Etappen-Schritte eigenen sich, um den Fortschritt beständig zu gehen, damit diese Fahrzeuge auch mal auf Autobahnen fahren. Man muss wissen: Belgien war eines der ersten Länder, dass solche Tests auf seinem Territorium genehmigt hat."
"Es ist gut möglich, dass solche Elektro-Busse in vier oder fünf Jahren auf den Parkplätzen von gewissen Krankenhäusern stehen werden. Oder in der Nähe von touristischen Attraktionen", fügt Godard hinzu. "Diese Entwicklung ist unvermeidlich. Bis 2030 oder 2035 werden wir Autos haben, die total autonom fahren. Und bis dahin müssen wir diese Technologie ausreichend testen. Und auch solche Busse wird es immer mehr geben."
Niemand weiß, wann sie wirklich zum Einsatz kommen. Aber durch eine Gesetzesänderung dürfen solche Fahrzeuge ab 2018 auf öffentlichen Straßen fahren.
tlv/mz