Lorena Dürnholz hat erfolgreich das Abitur an der Pater-Damian-Schule in Eupen gemacht und studiert jetzt in Maastricht - so wie viele andere junge Erwachsene auch, könnte man meinen. Allerdings gibt es da einen nicht ganz unwesentlichen Unterschied, denn Lorena ist blind.
Wie sie das geschafft hat? "Zu einem Großteil habe ich das auf jeden Fall meiner Familie zu verdanken, die mich von Anfang an so behandelt hat wie jedes andere Kind, so wie meine Geschwister auch, und mich auch eingeschult hat. Dann bin ich einfach mehr oder weniger meinen Weg gegangen. Ich hatte ja auch keine andere Wahl: Es gibt keine Blindenschule in Ostbelgien", erzählt sie im BRF-Interview. "Aber natürlich war es nicht immer rosarot und einfach."
Wer mehr über Lorenas Erlebnisse und Erfahrungen wissen möchte, hat dazu am 5. Oktober Gelegenheit. Im Rahmen der Veranstaltung "Lebendige Bibliothek" wird sie dann nämlich im Medienzentrum in Eupen sein und sich den Fragen der Besuchern stellen.
Neben ihr berichten dann noch elf weitere Menschen aus ihrem Leben, darunter eine Mutter von zehn Kindern, ein Homosexueller, ein Richter, ein Flüchtling, eine Bestatterin, eine ehemals Drogenabhängige oder auch eine Aidskranke. "Wir machen dann kleine Gruppen von maximal fünf Leuten, die dann eine halbe Stunde Zeit haben", erklärt Nathalie Peters von Info-Integration. Während zehn Minuten werden die Teilnehmer dann zunächst ihre Geschichte erzählen. "Und dann haben die Zuhörer die Gelegenheit ihre ganz persönlichen Fragen zu stellen."
Die "Lebendige Bibliothek" ist ein gemeinsames Projekt vom Medienzentrum Ostbelgien, Info-Integration, Miteinander Teilen, Keep calm it’s just a Kiss und der Kampagne "Ostbelgien - Offen für Begegnung". Die Veranstaltung dauert von 18 bis 21 Uhr.
mg/js/ar - Bilder: BRF