Die Sanierung soll letztlich fast 35,5 Millionen Euro kosten - elf Millionen mehr als im Lastenheft der Stadt Verviers veranschlagt. Das Bürgermeister- und Schöffenkollegium wird kommenden Montag im Stadtrat dazu Stellung beziehen.
Der für Kultur und Denkmalschutz zuständige Schöffe Jean-François Istasse lässt sich von den neuen Kalkulationen nicht beirren und erklärt in der Zeitung La Meuse, er denke nicht eine Sekunde daran, das Vorhaben aufzugeben - Mehrkosten hin oder her.
Laut Istasse erfolgt die Sanierung jetzt in Etappen. In einem ersten Schritt soll das Schauspielhaus, das 1820 erbaut wurde, von außen restauriert werden. Kostenpunkt: 23 Millionen Euro. Damit wäre die ursprünglich veranschlagte Gesamtsumme schon erreicht.
Und danach? Abwarten und Tee trinken, bis die Mehrkosten bewilligt sind. Kulturschöffe Istasse hofft dabei auf Subventionen von der Französischen Gemeinschaft und der Provinz Lüttich. Die wallonische Region trägt bereits die Kosten für den Denkmalschutz mit.
Wie auch immer eine Entscheidung ausfällt, die Sanierung des Grand-Théâtre von Verviers wird sich hinziehen. Frühestens in fünf Jahren dürfte die Fassade in neuem Glanz erstrahlen. Ob dann noch Geld für den Innenbereich, etwa Bühnen, Orchestergraben, Garderoben sowie Sanitäranlagen und Brandschutzmaßnahmen da ist, bleibt abzuwarten.
Seitdem sich im Juni 2015 eine zehn Kilo schwere Zierleiste von der Decke des Foyers löste und auf einem Tisch aufschlug, ist das Grand-Théâtre Verviers geschlossen. Je länger dieser Zustand anhält, desto teurer werden die Kosten für eine Instandsetzung.
meuse/jp - Bild: Maison du Tourisme