7 Kommentare

  1. Bedauerlicherweise gibt es in Eupen kein wirkliches Konzept einer zu Ende gedachten Fahrrad-Infrastruktur.
    Dass sich daran auch seit der Beteiligung von Ecolo an der Mehrheit im Eupener Rathaus nicht viel geändert hat ist ernüchternd.
    Dabei muss man nicht weit fahren, um sich ein Bild davon zu machen, wie es gehen könnte.
    Wenn angesichts beengter innerstädtischer Straßeninfrastuktur der Bau separater Fahrradwege auch oft unmöglich erscheint, würde die konsequente, optisch auffallende Einzeichnung von Fahrradwegen, auf denen die Radfahrer absolute Priorität genießen, einen Fortschritt darstellen.
    Der Hinweis, dass solche Wege nur Sinn ergeben, wenn sie von den Autofahrern auch respektiert werden ist völlig ... sinnfrei.
    Dieser Logik zufolge würde auch jede Verkehrsregel, jedes Verkehrsschild und jede Straßenmarkierung nur dann Sinn machen, wenn Sie von Verkehrsteilnehmern auch respektiert werden... !?
    Angesichts einer (u.a. dank E-bikes) zunehmenden Anzahl auch älterer Fahrradfahrer, wäre Eupen gut beraten, ihr diesbezügliches "Konzept" zu überdenken.

  2. Ein wirklich vernünftiger Schritt wäre zuerst mal der Lückenschluss des Ravel zwischen Raeren und Kettenis / Nispert. Die alten Gleise zwischen Eupen und Raeren, wo man den Ravel prima bauen könnte, rosten schon seit Jahren vor sich hin und kein Mensch braucht diese verwahrloste alte Verkehrsbrache. Ein Entwidmungsverfahren von Infrabel könnte Platz schaffen für den dringenden Lückenschluss.

    Wer heutzutage von Eupen nach Raeren muss quält sich durch den "Highway to shake" im Raerener Busch zzgl. steilem Schönberg mit richtig viel Autoverkehr.

    Nebenbei könnte der notwendige Lückenschluss ein Verkehrskonzept schaffen, was ab Raeren einen Bahnaschluss Richtung Düren / Euskirchen und Köln bietet für die Langstreckenpendler in Raeren bzw. Radtouristen aus dem Rheinland.

  3. Eine Einzeichnung von Fahrradwegen kann man nur als "Aktionismus" bezeichnen, da sie von den Autofahrern nicht respektiert werden können wenn die nötige Fahrbahnbreite fehlt. Hier würden nur hohe Kosten entstehen die keinen Mehrwert für Fahrradfahrer bringen und erst Recht nicht deren Sicherheit erhöhen. Im Gegenteil, die Fahrradfahrer würden sich in einem nicht vorhandenen Sicherheitsgefühl wägen. Diese Erfahrung haben schon viele Gemeinden (auch in unserer direkten Nachbarschaft) gemacht, die dann den "Schwachsinn" des linienziehen relativ schnell eingestellt haben.

  4. @Ludwig Gielen
    Offensichtlich sind sie nicht oft in den Niederlanden unterwegs Herr Gielen.
    Selbst bei fehlender Fahrbahnbreite sind eingezeichnete Fahrradwege ein zusätzlicher Hinweis für Autofahrer, dass Fahrradfahrer zu beachten sind. Selbstverständlich können diese Wege von den Autofahrern respektiert werden.
    Ihrer Interpretation zufolge betreiben ihre Kollegen in Eupen demnach straßen-, stück- und meterweißen Aktionismus. Nicht sehr nett.
    Ein wenig mehr "Aktionismus" wünschte ich mir - von einem Gesamtkonzept abgesehen - trotz fehlender Fahrbahnbreite zumindest noch für den Eupener Olengraben.

  5. @Dieter Leonard
    Die Sicherheitsexpertin der wallonischen Region rät von flächendeckendem Einzeichnen von Fahrradwegen genauso ab, wie sie abrät in weniger begangenen Straßen Zebrastreifen anzubringen. In beiden Fällen vermitteln diese Maßnahmen dem Nutzer eine nicht vorhandene Sicherheit und das ist gefährlich. Eine Einzeichnung von Fahrradwegen macht nur Sinn wenn die Fahrbahn breit genug ist, so wie dies beispielweise in der Weimserstraße in Eupen realisiert wurde. Eine deutliche Erhöhung der Sicherheit für Fahrradfahrer könnte man erreichen wenn man sie sensibilisiert helle Kleidung zu tragen, besonders bei der jetzt nahenden dunkleren Jahreszeit.

  6. @L. Gielen
    Die Sicherheitsexpertin der Wallonie - dem Fahrradland par exellence - sollte sich auch einmal bei unseren nördlichen Nachbarn umschauen. Sie würde ganz große Augen machen was bei vorausschauender Planung und entsprechender Schwerpunktsetzung alles möglich ist. Das Straßenbauwunderland Wallonie hat noch viel, ganz viel Nachholbedarf, ist hier die Fahrradwegeinfrastruktur - abgesehen von den touristischen Ravel-Strecken - quasi inexistent.

  7. Eines wird bei den Fahradfahrern immer ausgegrenzt. Ein NICHT unerheblicher Teil dieser Gattung betreibt Sport auf öffentlichen Straßen und muss nirgendwohin. Die schöne Strecke über Plombieres nach Vijlen etc. benutze ich schon lange nicht mehr. Beidseitig auf sehr kurvenreicher Strecke wunderschön markierte rote Fahradwege. Aber sind es Pendler aus den Niederlanden, die z.B. in Kelmis arbeiten ? Nein es sind Horden von Clubs, die von weit her kommen und den Zweck einer Straßenverbindung total entfremden (wie früher nur Biker, je mehr Kurven und Steigungen, je größer der Kick.) Wie wärs mit eingezeichneten Fussballplätzen auf der Fahrbahn ? oder eine Skateboard-Stecke am Rand, die wollen schließlich auch schneller vorwärts kommen. Es gibt noch viele Sportarten, die im öffentlichen Raum ausgetragen werden (könnten).