Seit 2009 betreiben die RWTH Aachen und der Kreis Düren das 400.000 Quadratmeter große Areal mit insgesamt acht Teststrecken. Das Neue: Ab sofort können sich die Autos dort auch miteinander unterhalten. Möglich macht das der neue Mobilfunkstandard 5G. Er soll irgendwann das 4G ablösen. Noch aber gibt es das Netz nicht - nur auf der Teststrecke in Aldenhoven kann man es heute schon nutzen. Dort hat Vodafone ein lokales 5G-Netz aufgebaut.
"5G ist eine Netztechnologie, die eigentlich die Vernetzung von Dingen macht. Für autonomes Fahren muss man innerhalb einer Millisekunde reagieren können. Das heutige Netz macht das in 30 Millisekunden. Und diese Verbesserungen prägen eigentlich 5G", erklärt Eric Kuisch, der technische Geschäftsführer von Vodafone.
Ziel der Forscher ist es, dass Autos selbstständig fahren können und sich gegenseitig vor Gefahren warnen. Möglich wäre auch, dass beispielsweise ein Lkw das Bild seiner Frontkamera in das Auto hinter ihm überträgt. Der Autofahrer kann dann besser erkennen, ob er nun überholen kann oder nicht.
Auf der Teststrecke in Aldenhoven ist das schon heute gar kein Problem, meint Micha Lesemann, der Geschäftsführer der Teststrecke. "Durch einen LKW durchgucken, ist natürlich eine sehr einfache Funktion - sie kann man sich gut vorstellen. Das klingt jetzt erst mal sehr einfach, natürlich ist die Umsetzung aber sehr komplex. Und natürlich müssen sie das erst einmal hinreichend erproben, bevor sie sich trauen, das denn auch auf der öffentlichen Straße zu machen und vielleicht sogar mal in Serie zu bringen", erklärt ATC-Geschäftsführer Micha Lesemann.
In der Nacht auf Sonntag hatte es einen schweren Unfall mit mehreren Toten in Deutschland auf der A4 bei Kerpen gegeben. Die Hoffnung ist, dass Unfälle wie diese zukünftig verhindert werden können, wenn Autos miteinander kommunizieren.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, ist nach seiner Testfahrt jedenfalls überzeugt von dem Konzept. "Das autonome Fahren wird die Verkehrsflüsse reibungsloser machen. Man kann hier erleben, dass das Auto reagiert. Wenn es über eine Kuppe fährt, sieht es, was hinter der Kuppe ist, verhindert Verkehrsunfälle, erkennt möglicherweise, wo ein Stauende ist. Viele Todesfälle können verhindert werden, wenn das einmal überall funktioniert", ist Laschet überzeugt.
okr/mm/mg - Bild: Dominique Leppin/EPA