Auf Facebook hat das Rote Kreuz Büllingen-Bütgenbach einen Aufruf gestartet, um zu helfen, das geografische Kartenportal OpenStreetMap aufzuwerten und Angaben zu den Radfahrwegen mit den Kilometer-Schildern zu vervollständigen. Für das Rote Kreuz ist dies bei Unfällen von großer Wichtigkeit, da vollständige Angaben zur Unfallstelle direkten Einfluss auf die Möglichkeit einer zeitnahen Rettungsaktion haben.
Bisher fielen die Angaben zur Unfall-Lokalisierung eher dürftig aus, so Kurt Hoffmann, Präsident des Roten Kreuzes Büllingen-Bütgenbach. "Wenn Leute verunglücken und wir angerufen werden, kommen oft die wildesten Beschreibungen dabei raus: Wir sind zwischen dem und dem Ort, wir sind irgendwo, wo eine Straße kreuzt, wir sind an einem ehemaligen Bahnhof,... Für uns stellt sich dann die Frage: Wo ist das? Das sind vielleicht Leute, die als Urlauber in der Region sind und keine Ortskenntnis haben. Wir müssen dann irgendwie sehen, wie wir da hin kommen."
Ziel ist es nun Anhaltspunkte zu schaffen, um bei einem Unfall schnell handeln zu können und nicht an der Suche nach dem Ort des Geschehens zu scheitern. Orientierungshilfe sollen die Kilometerschilder sein, die bei jedem Kilometer entlang der Ravelstrecken aufgeführt sind. "Die Radwege sind ausgestattet mit solchen Kilometerschildern. Da steht dann zum Beispiel drauf: Ravel, Linie 48, Kilometer 73. Die Leute fahren nach jedem Kilometer an so einem Schild vorbei. Es wäre also sehr gut, wenn die Leute diese Angaben mitteilen würden bei einem Notruf. Wenn wir die Angaben haben, müssen wir sie dann aber auch finden, d.h. wir müssen ungefähr wissen, wo der Streckenabschnitt ist", erklärt Kurt Hoffmann.
Und an dieser Stelle kommt das online Kartenportal OpenStreetMap ins Spiel, welches von jedem Bürger vervollständigt werden kann. Und dies ist laut Hoffmann ein großes Anliegen des Roten Kreuzes Büllingen-Bütgenbach, da die Aufwertung des Portals mithilfe eines jeden schnell erzielt werden könnte und gleichzeitig in Zukunft zur schnelleren Unfall-Lokalisierung beitragen kann.
Zudem könne das Online-Portal ja auch von anderen Rettungsdiensten genutzt werden. "Die Idee war ganz einfach, die Streckenabschnitte in ein offenes Kartenportal wie OpenStreetMap einzufügen, auf das wir und auch andere Rettungsdienste dann zugreifen können. Auch wenn man beispielsweise mit der Feuerwehr kommunizieren muss, gestaltet es sich viel einfacher, wenn man ganz konkrete Ortsangaben hat: Auf welchen Ravel bin ich? Und wo bin ich dort?"
Zudem verweist Kurt Hofmann auf eine weitere Option der Unfall-Lokalisierung. Dazu sei es lediglich nötig, sich eine App herunterzuladen mit dem Namen 112be. "Für die Leute, die ein Smartphone haben, gibt es auch eine App von der 112-Zentrale. Damit kann man einen Notruf starten und wird dann lokalisiert." Die Standortkennzeichnung wird bei Hinzufügung der App direkt gespeichert, auch wenn sie in den Haupteinstellungen ausgeschaltet ist.
js/mg - Bilder: BRF