"J'aime entreprendre" zählt mehr als hundert Unternehmer aus der Region Malmedy und Weismes. Die Vereinigung ist eine Art Denkfabrik, die Initiativen ergreift, informiert, analysiert und Vorschläge ausarbeitet. Eine der Arbeitsgruppen der Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in den Gemeinden Malmedy und Weismes zu beleuchten. In einer ersten Phase hat sie bestehende Statistiken zu den Themen Arbeitsmarkt, Unternehmerwelt, Mobilität oder Tourismus analysiert. In einer zweiten Phase sollen alle 2000 Betriebe in beiden Gemeinden befragt werden. Damit soll ein Wirtschaftsbarometer erstellt werden.
Wie gut geht es den Gemeinden und wo sind die Mängel? Aus den bestehenden Statistiken lassen sich schon Schlüsse ziehen, wie Manfred Dahmen, Sprecher der Vereinigung erklärt: "Die Resultate zeigen, dass in beiden Gemeinden viel Arbeit besteht und dass auch viele Arbeitnehmer in ihren eigenen Gemeinden Arbeit finden. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Arbeitnehmer, die außerhalb ihr Brot verdienen müssen, aber immerhin gibt es etwa 2.000 Betriebe, die eine MWSt-Nummer haben. Das bezeugt, dass in beiden Gemeinden eine rege wirtschaftliche und touristische Entwicklung besteht."
Triebfedern sind der Tourismus und der Horeca-Sektor, die am meisten Arbeitsplätze versehen. "Die Entwicklungen sind sehr gut, wenn man sieht, wie stark die einzelnen Geschäfte und der Einzelhandel sind. Trotz der Krise, die es anderswo im Einzelhandel gibt, gibt es hier noch eine attraktive Geschäftswelt. Sie ist auch gut, weil sich die Betriebe nach außen hin öffnen und weil der Tourismus sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt hat. Mit etwa 5.000 Touristen wöchentlich kann man sagen, dass der Tourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig geworden ist", so Dahmen.
Auch das Bauchfach habe sich in der letzten Zeit stark entwickelt. Industrie und Landwirtschaft hingegen viel weniger. Die anderen Bereiche hätten somit das aufgefangen, was man als Verluste hätte bezeichnen können, so Manfred Dahmen, der von einer relativ gesunden Entwicklung spricht - und von besonderen Stärken. "Man sagt oft, dass die beiden Gemeinden etwas germanisch sind von der Arbeitskraft her und auch romanisch vom Lebensstil her. Vielleicht ist das der Mix, der gut ankommt. Wirtschaftlich gesehen muss man natürlich auch wissen, dass die beiden Gemeinden sehr viel exportieren nach Belgien und natürlich auch ins Ausland, und dass sie sich auch nicht scheuen, mit ihren Betrieben tagtäglich zig Kilometer in Kauf nehmen, um irgendwo einen Auftrag anzunehmen."
Im Herbst startet die Befragung der 2.000 Betriebe. Dabei ist es den Verantwortlichen von "J'aime entreprendre" besonders wichtig, auch festzustellen, wo die Mängel liegen und welche Möglichkeiten bestehen, um die Region noch weiter zu entwickeln.
Text und Bilder: Chantal Delhez