MANNEKENFrit heißt der Frittentempel von Yannic Maraite am Grenzübergang zu Deutschland. Dass der Eifeler in Hauset Fritten backt, hat eine Vorgeschichte - und die ereignete sich in Brüssel. Die Idee, eine Frittüre am Flughafen zu eröffnen, hat er aus praktischen Gründen wieder verworfen.
Jeder Zentimeter in Hauset haucht belgische Nostalgie aus. An der Wand eingerahmt: alte belgische Briefmarken und Geldscheine sowie viele Bilder von belgischen Ikonen wie Eddy Merckx, Jacques Brel oder Jean-Marie Pfaff. Besonders prominent vertreten ist das Königshaus von Heute und Gestern. Sogar die neun Lampen an der Decke sind dem Atomium nachempfunden. Doch das Wichtigste: In der Küche wird statt Pflanzen-Öl Rinderfett beim Frittieren verwendet.
Die Empfehlung der EU, Fritten erst in Wasser zu kochen, um dadurch den Zuckeranteil zu verringern, der für die Bildung von Acrylamid mitverantwortlich ist, hält Yannic Maraite für einen Riesen-Quatsch.
Auf echte belgische Fritten nach traditioneller Art sind besonders viele deutsche Kunden scharf. 80 Prozent seiner Gäste seien Deutsche, sagt Maraite. Die Frittentouristen kommen bereits aus Köln und Düsseldorf. Und es könnten noch mehr werden, denn seit wenigen Tagen ist das MANNEKENFrit von der Aachener Slow-Food-Gesellschaft ausgezeichnet worden.
Bei den Kunden aus dem Aachener Umland hat sich die Boulette Liègeoise als Frittenbeilage bereits einen Namen gemacht. Für den Nicht-Kenner steht auch die Currywurst auf der Karte. Yannic Maraite legt Wert auf regionale Produkte.
Nicht nur die Kartoffeln kommen aus der Region.
Im MANNEKENFrit werden die Fritten noch selbst geschnitten. Ein Zentimeter messen sie an den Seiten.
Nach nur einem Blick auf die Getränkekarte ist man im belgischen Bierhimmel.
Alle Infos gibt es im Netz unter mannekenfrit.be.
Text und Bilder: Manuel Zimmermann/BRF
Sonst gibts keine Probleme im Land?
Keine Bange, Philippe II, die EU und Mohammed werden schon dafür sorgen, daß es bald nicht mehr die Rede von traditionellen Produkten ist.