Spätestens seit der französischen Erfolgsdoku "Demain" sind Regionalwährungen in aller Munde. In der Wallonie ist der "sous-rire" bereits die achte Regionalwährung, die in Umlauf gebracht wird. Weitere sollen folgen.
Eine Regionalwährung funktioniert wie eine echte Währung, nur dass sie eben nicht in einem ganzen Land, sondern nur bei teilnehmenden Geschäften und anderen Dienstleistern gültig ist. Sie funktioniert also parallel zum Euro. Und auch wenn es umständlicher ist, zwei Währungen im Portemonnaie zu haben, bietet die Regionalwährung einige Vorteile.
So unterstützt sie zum Beispiel die lokale Geschäftswelt: Da der "sous-rire" nur in der Region gültig ist, kann man ihn auch nur in der Region ausgeben. Der Wert, den Geld repräsentiert, bleibt in der lokalen Ökonomie und kann nicht, wie beim Euro, in den globalisierten Markt entweichen. So gibt es mit der Zeit auch mehr Angebote aus der Region für die Kunden, erklärt Marylène Lemaire, eine Mitbegründerin des "sous-rire": "Ich finde, wir werden von den ganzen internationalen Ketten erdrückt. Deshalb ist es mir wichtig, ein Werkzeug zu haben, mit dem die soziale Bindung zwischen Kunden und Herstellern bezienhungsweise Händlern wieder hergestellt wird."
Rund 30 Geschäftsleute, Handwerker und Dienstleister zwischen Weismes und Trois-Ponts wollen den "sous-rire" bisher akzeptieren. Mit der Zeit sollen es mehr werden. Doch die, die schon dabei sind, sind von dem Konzept überzeugt, so auch Véronique Fagnoul, Geschäftsinhaberin von "La clé des champs": "Es freut uns sehr, dass sich die Mentalität langsam ändert und die Kunden anfangen die lokalen Geschäfte zu unterstützen. Online- Handel und ähnliche Vertriebswege graben uns das Wasser ab und so langsam verstehen die Menschen, dass es wichtig ist, die lokalen Anbieter zu unterstützen, damit das sozioökonomische Gleichgewicht in der Region gewahrt bleibt. Deshalb können wir so eine Initiative nur unterstützen."
Im Grunde geht es bei der Regionalwährung also darum, unserem Konsum wieder eine Bedeutung zu geben. Wer in "sous-rire" bezahlt, weiß, dass jedes Produkt oder jede Dienstleistung, die er kauft, die lokale Wirtschaft stärkt. Kaufentscheidungen haben wieder eine Bedeutung, denn das Geld geht nicht an den x-ten Großkonzern, der es vielleicht nur als Dividende an seine Aktionäre auszahlt, sondern an Menschen aus der Region, die damit ihr Geschäft und ihr Leben aufbauen.
Um die Transaktionen einfacher zu machen, werden "sous-rire" und Euro eins zu eins getauscht. In fast jeder teilnehmenden Gemeinde gibt es ein Wechselbüro. Jeder Euro, der in "sous-rire" getauscht wird, wird auf ein Bankkonto überwiesen. So bleibt der Wert der "sous-rire" garantiert und man kann sie jederzeit wieder gegen Euro zurücktauschen. Und auch sonst hat die Bürgerinitiative, die den "sous-rire" ausgibt, alles getan, um die regionale Währung so sicher wie möglich zu machen. "Natürlich gibt es immer ein gewisses Restrisiko, aber wir haben wirklich alles getan, um die Scheine und auch die Ausgabe so sicher wie möglich zu machen. Das Geld einfach so ausdrucken oder photokopieren ist definitiv unmöglich", so Marylène Lemaire, Mitbegründerin des "sous-rire".
Und damit möglichst viele vom "sous-rire" profitieren können, sind auch Geschäfte und Anbieter aus den Nachbargemeinden herzlich eingeladen, sich dem "sous-rire" anzuschließen. "Auf jeden Fall, genau deshalb haben wir beim Design der Scheine auch darauf geachtet, dass es neutral ist. Sie zeigen die ländliche Vegetation, die typisch für die Gegend ist, sodass sich jeder, der mitmachen will, wiederfindet", fährt Marylène Lemaire fort.
Auch die Deutschsprachige Gemeinchaft interessiert sich schon für die regionale Währung. Am 20. Juni sind unter anderem Vertreter aus Malmedy im Parlament der DG zu Gast, um das Konzept vorzustellen.
Mehr Infos zur neuen Regionalwährung gibt es unter sous-rire.be. Eine Möglichkeit, die Regionalwährung zu bekommen, gibt es beim Schlussverkauf in Malmedy nächstes Wochenende. Dann soll der "sous-rire" auch offiziell in Umlauf gebracht werden.
Text und Bild: Anne Kelleter
Anstatt stolz (und dankbar!) zu sein auf die Großeuropäische Währungseinheit, den Retter der Wirtschaft, des Kapitals und der Großkonzerne, scheinen einige Leute die Einführung von Regionalwährungen für nötig zu befinden. Das schädigt den europäischen Gedanken und entzieht sich darüber hinaus sogar der totalen Kontrolle des Brüsseler EU- Wohlfahrtsausschusses. Ein Schritt zurück in das Klein- Klein demokratisch gewählter Nationalstaaten. Und das wollen wir doch alle nicht mehr?!
was für ein ausgedachter Schwachsinn....da hätte man ebenso gut den belgischen Franken, die Deutsche Mark, den Gulden und und und behalten können.
Als ob es nicht schon so ausreicht dass man unmengen an Kleingeld und Münzen in der Brieftasche hat und ua sollte ein jeder schon selber wissen wo er sein sauer verdientes Geld ausgibt und bei wem und die Regionalen Produkte sind m.E. nach auch nicht um so viel besser wie andere die man in Großgeschäften kaufen kann.
Eigentlich unnötig. Es gibt doch schon eine landesweite Regionalwaehrung und zwar den Mahlzeitscheck. Den kann man nur in Belgien gebrauchen. Als Werbung für die Regionalwirtschaft durchaus nützlich. Anstatt Geldscheine zu drucken, hätte es eine Magnetkarte auch getan.
"Auch die Deutschsprachige Gemeinchaft interessiert sich schon für die regionale Währung. Am 20. Juni sind unter anderem Vertreter aus Malmedy im Parlament der DG zu Gast, um das Konzept vorzustellen."
Was haben die Malmedyer Wallonen mit unserer Deutschsprachigen Gemeinschaft zu tun? Oder geht es mal wieder um "eins, zwei, drei! ob-Land kann nicht jeder"?
Also für ein Bier wird ein ob-Mann als Geldschein fällig der so viel kostet wie ein Heiermann. Zwei Bier macht folglich zwei fälschungssichere ob-Männer und drei Bier dann den Super-ob-Mann um die "heimische Wirtschaft" im Lütticher Becken zu fördern, der aber nur zwei Heiermänner Wert ist weil Jupile nunmal ebenfalls nicht zur DG gehört. Wer kann uns mal aufklären?
welcher Selbstdarsteller denkt sich jetzt so einen Schwachsinn aus . . . ??