Am Montag hatte François de Brigode zur Einleitung einer Live-Schalte nach Raeren erklärt, der Reporter befinde sich in den "Cantons rédimés". Den negativ besetzten Begriff, der längst der Vergangenheit angehört, benutzte De Brigode gleich zweimal. Bei der Live-Übertragung ging es um Gewitter im Raerener Raum.
Wie "La Meuse" berichtet, entschuldigte sich De Brigode mit den Worten, er habe einen Fehler begangen und eine schlechte Wortwahl getroffen.
Ministerpräsident Oliver Paasch erklärte dem BRF auf Anfrage, dieser Begriff sei nicht nur beleidigend, sondern auch falsch. Er unterstelle François de Brigode jedoch keine böse Absicht, zumal er sich auch für seine Ausrutscher entschuldigte.
Dass der Begriff überhaupt verwendet werde, sei ein Beleg dafür, dass man mit der Strategie, die Dachmarke Ostbelgien positiv zu besetzen auf dem richtigen Weg sei. Es müsse noch mehr dafür getan werden, unsere Region, auch im Inland, besser bekannt zu machen, so Paasch.
meuse/cd - Archivbild: Eric Lalmand/BELGA
"Es müsse noch mehr dafür getan werden, unsere Region, auch im Inland, besser bekannt zu machen, so Paasch."
Hat doch unser Ex-MP KHL schon vor Jahren mit seinem "DG-Wanderzirkus" durch ganz Belgien versucht ... Erfolglos, wie man sieht.
"Ministerpräsident Oliver Paasch erklärte dem BRF auf Anfrage, dieser Begriff sei nicht nur beleidigend, sondern auch falsch."
Da stellt sich allerdings die Frage, welches der richtige Begriff ist.
Ostbelgien ist es mit Sicherheit nicht, da diese offene Standortmarke ja nicht allein die 9 deutschsprachigen Gemeinden sondern nach Interesse auch - laut MP Paasch - die angrenzenden wallonischen Gemeinden Malmedy, Weismes, Stavelot, Jalhay, Welkenraedt und Bleyberg umfasst.
Die verfassungsmäßig korrekte Bezeichnung ist einzig und allein "Deutschsprachige Gemeinschaft".
Dass selbst ein erfahrener Journalist da nicht mehr durchblickt, verdeutlicht die Verwirrung, die durch die Ostbelgien-Strategie ausgelöst wird.
Ach ja, wie hätte Brigode es auch formulieren sollen: "notre collègue se trouve à Raeren, en ... Ostbelgien, Eastbelgium oder en Belgique de l'est."?
Nein! "En Communauté Germanophone"!
Man geht mit der Marke "ob" das Risiko ein, dass sich die Wallonen anschließend aus diesem Grunde über uns lustig machen - und das im schklimmsten Fall sogar wie jetzt gesehen mit braunen Untertönen gegen die Deutschsprachige Minderheit.
Es wäre sinnvoll, das Project "ob" noch einmal zu überdenken.