Die Enthüllungen über die horrenden Gehälter der Führungsetage und die hohen Sitzungsgelder der Politiker in den Sektorenausschüssen sind auch den Mitarbeitern von Publifin übel aufgestoßen. Außerdem haben sie es satt, dass im Zuge der Neustrukturierungen immer wieder sie in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. Sie seien zu zahlreich und würden zu gut bezahlt für ihre Arbeit, heißt es.
Mit solchen Pauschalurteilen müsse jetzt Schluss sein. Gespräche müssten beginnen.
Dabei möchten die Gewerkschaften über einen ganzen Forderungskatalog mit der Publifin-Verwaltungsspitze sprechen. Sie fordern unter anderem eine Gehaltserhöhung von zwei Prozent und eine Prämie für die pensionierten Mitarbeiter.
Der neue Präsident von Publifin, Paul-Emile Mottard, zeigte sich Anfang des Monats offen für Gespräche – ohne, dass es danach zu einem konkreten Austausch mit den Gewerkschaften kam.
Die neue Generaldirektorin Bénédicte Bayer will grundsätzlich erst den Bericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu Publifin abwarteten. Erst dann will sie mit den Mitarbeitern über die künftigen Modalitäten ihrer Weiterbeschäftigung sprechen.
Das Verhältnis zwischen den rund 850 Mitarbeiter von Publifin und der Unternehmensführung ist seit dem Beginn des Skandals um die Interkommunale angespannt. Die Mitarbeiter fordern unter anderem eine Gehaltserhöhung von zwei Prozent.
ake/kw - Illustrationsbild: Sophie Kip/BELGA