Zugeschweißte Kanaldeckel, Sniper auf den Dächern, abgesperrte Straßen und Hunderte Polizisten: Brüssel bereitet sich auf den Besuch des US-Präsidenten Donald Trump und auf den Nato-Gipfel in der kommenden Woche vor.
Wenn die Air Force One am Brussels Airport landet, ist der belgische Luftraum für kurze Zeit gesperrt. Trump kommt mit 400 Security-Leuten und einer Mannschaft, die in zehn Fliegern anreisen. Vor und während des Gipfels sind mehrere Demos geplant. Mit anderen Worten: In Brüssel herrscht an den Tagen Alarmstufe rot.
Harald Meyer ist verantwortlicher Leiter des Einsatzkorps in Lüttich. Mit ihm werden auch ostbelgische Polizisten in Brüssel eingesetzt. "Es gibt Ostbelgier, die dort hinfahren: einmal die Polizeizonen Eifel und Weser-Göhl, die aufgrund eines genau geplanten Solidaritätsmechanismus Personal abtreten müssen für solche Einsätze, und auch föderale Polizisten. Wir haben mittlerweile eine deutschsprachige Abteilung für diesen Einsatzkorps in Lüttich", erklärt Meyer.
Rund 20 Polizisten der beiden ostbelgischen Polizeizonen werden über die Tage verteilt in Brüssel im Einsatz sein. Der Lütticher Einsatzkorps wird sich jeden Tag mit rund 40 Polizisten nach Brüssel aufmachen.
Der Einsatz ist lange Monate im Voraus geplant worden: "Vorbereitet wird schon seit langer Zeit - seitdem man weiß, dass dieser Nato-Gipfel statt findet", erklärt Meyer. Dabei kommen die verschiedensten Gremien ins Spiel: angefangen beim Bürgermeister der Stadt Brüssel über den Bürgermeister von Seraing - der ebenfalls betroffen ist, da Trump auch den amerikanischen Friedhof in Seraing besucht - bis hin zur föderalen Krisenzelle des Innenministeriums und den Polizeidirektionen.
Der Aufwand für das Ereignis ist enorm. "Es kommen so viele Faktoren ins Spiel: Sämtliche Polizeizonen und föderale Dienste müssen Personal abgeben. Es werden jeden Tag mindestens 2.000 Polizisten vor Ort sein, um die Sicherheit der Teilnehmer am Gipfel - so wie Donald Trump und auch der Demonstranten - zu gewährleisten." Hinzu kommt die ganze Vorbereitung und Planung des Ereignisses auf kommunaler wie auch auf föderaler Ebene. "Da ist eine Riesen-Maschine im Gange", erklärt Meyer im BRF-Interview.
cd/mg - Illustrationsbild: Kenzo Tribouillard/AFP
Donald Trump kann man nicht schützen. Zumindest nicht vor sich selbst. Dafür liefert er seit seinem Amtsantritt fast täglich neue Beweise.
Die Gefahr droht nicht von außen ... sondern von innen.