In der ersten Mai-Woche wird das Heidberg-Kloster Schauplatz einer Konferenz der Gemeinden und Regionen des Europarates sein. Neben internationalen Experten aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft werden sich in Eupen rund 50 gewählte Repräsentanten aus den 47 Mitgliedsländern des Europarates zum Thema "Erfolgreiche Territorialreform" austauschen.
"Die Heidberg-Tagung ist eine Europarats-Angelegenheit. Das ist eine etwas anders gelagerte Kooperation, wo es nicht nur um die 28, bzw. demnächst 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union geht, sondern um alle 47 Mitgliedsstaaten des Europarates", erklärt Gemeinschaftssenator Karl-Heinz Lambertz im BRF-Interview. "Aus Sicht der Europäischen Union geht es vor allem darum innerhalb einer gemeinsamen Struktur, nämlich dem Europarat, die Nachbarschaftsbeziehungen hinzukriegen und zu klären, welche gemeinsamen Ziele man verfolgen kann, wo eine Partnerschaft möglich ist oder wie man das Verhältnis so geordnet hinbekommt, dass es nicht zu Gewalt und kriegerischen Auseiandersetzungen kommt."
Ostbelgische Regierung ist Gastgeber
Die ostbelgische Regierung ist Gastgeber der Konferenz. Gemeinschaftssenator Karl-Heinz Lambertz hatte die Initiative zu der Heidberg-Tagung ergriffen. "Diese Initiative ist eine Folgeveranstaltung zu einer Stellungnahme, die ich als Vertreter der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Kongress der Regionen und Gemeinden beim Europarat im vergangenen Jahr vorstellen durfte. Wir haben uns im vergangenen Jahr in Straßburg sehr intensiv mit dem Thema der Autonomien und Grenzen in einem sich wandelnden Europa beschäftigt", erklärt Lambertz. "Das soll jetzt auf dieser Tagung vertieft werden. Ganz entscheidend ist dabei, wie in den einzelnen Situationen, etwa in Katalonien, Schottland, in der Ukraine oder irgendwo, wo es konfliktlosere Entwicklungen gibt, wie in Finnland oder Frankreich, die regionale Dimension im bestehenden Staatssystem gestaltet und gefestigt werden kann."
Öffentliche Veranstaltung
Die Veranstaltung im Kloster Heidberg ist öffentlich. Die Konferenzsprachen Deutsch, Französisch, Englisch und Russisch werden simultan übersetzt. Insofern müssten sich interessierte Bürger, die gerne teilnehmen möchten, aus organisatorischen Gründen bis zum 30. April anmelden.
Weitere Informationen gibt es auch online im Europaportal der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
rkr/mg - Foto: Julien Claessen/BRF