Gleichzeitig nimmt das Zentrum einen neuen Anlauf mit neuem Webauftritt, gestraffter Führungsebene und neuen Standorten.
Die Zentrale wird in Eupen an der Ecke Aachener Straße-Nöretherstraße eingerichtet, wo eine Industriebrache umgebaut wird.
Vor zehn Monaten war Manfred Kohnen angetreten, um nach dem Weggang der ersten Direktorin die Krise zu entschärfen und eine neue Strategie zu entwerfen. Er wechselt im Juni vom Unterrichtsministerium an die Spitze des Dienstes, der umfassende Vorbeugungsarbeit leisten soll.
"Es war effektiv nicht die Absicht, das langfristig zu machen", gibt Kohnen im BRF-Interview zu. "Aber, der Appetit kommt beim Essen. Ich habe viel Zuspruch beim Personal gespürt und ich habe gemerkt, dass man hier viel bewegen kann. Und die Dynamik im Dienst, der unter gewisser Frustation litt, hat sich doch in eine Aufbruchstimmung gewandelt."
Schritt eins: ein Webauftritt mit griffigen Infos und mehr als 100 Einzelseiten bis hin zu einer Beschwerdeseite. Die Interaktivität soll ausgebaut werden. Als nächsten Schritt startet Kaleido ein umfassendes Angebot an Schulen gegen Mobbing in jeder Form, ohne die Schulen mit dem Angebot alleine zu lassen.
"Wir werden den Schulen, die es wollen, anbieten, eine Zahl von Lehrern darin auszubilden. Wir werden uns aber auch von Kaleido-Seite ausbilden lassen. Und dann werden wir mit den Schulen gemeinsam diese Animationen durchführen. Es geht ja da darum, Persönlichkeit zu stärken. Das wollen wir in die Klassen von Primar- und Sekundarschulen bringen. Zusätzlich bieten wir ein Programm im Bereich des Cybermobbings an. Und dann gibt es das Programm der Polizeizone Weser-Göhl. Das ist das neu überarbeitete 'Mega-Plus'", sagt Kohnen.
Mobbing und Hochbegabung, das hat miteinander zu tun, dafür will Kaleido Problembewusstsein schaffen. Ernährung, Bewegung, gesunde Zähne, gesundes Kochen beispielsweise in Jugendtreffs, dazu ein Pilotprojekt, ein anderes zur Stärkung der Elternkompetenz, gekoppelt mit einem Anreizsystem.
Nicht neu erfunden, aber vertieft, und so, dass es nicht stigmatisierend wirke. Das Problem und die Herausforderung betreffe jeden, in anderer Form.
Frederik Schunck