Es wird geschaukelt und es wird gespielt an Kicker- und Flippertischen. Die Jugend soll sich wohl fühlen - aber nicht nur in Maastricht, sondern in ganz Europa. Unter dem Motto "Let's Youth Up Europe" fand am Montag und Dienstag das YO!-Fest im Maastrichter Sphinxkquartier statt.
Rund 3.000 junge Leute aus ganz Europa wurden erwartet. Und für die steht einiges auf dem Spiel, sagt Alexandre Beddock, vom Europäischen Jugendforum. "Vor 25 Jahren wurde hier in Maastricht einer der wichtigsten Verträge Europas unterzeichnet. Und heute möchten wir der Jugend eine Stimme geben. Europa ist gerade schweren Krisen und Herausforderungen ausgesetzt. Und die Jugend fand bislang nicht genug Aufmerksamkeit."
150 Debatten und Workshops
Deshalb wird nicht nur geschaukelt und Kicker gespielt. 150 Debatten und Workshops richten sich speziell an junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren. Wie kann Inklusion besser funktionieren? Wie nachhaltig kann Europa sein? Jede Idee ist willkommen.
Manche sind mit Eifer dabei und von der europäischen Sache überzeugt. Andere wollen erst mal nur mehr erfahren. "Ich denke Europa hat mit externen Problemen zu kämpfen. Aber ich denke, dass wir die Probleme überwinden können. Wenn wir alle zusammen halten, können wir alles schaffen", sagt Mariama (19) aus Eindhoven. "Die Welt wird immer verrückter. Dabei wünsche ich mir ein friedlicheres Europa, in dem jeder die gleichen Rechte hat. Und weniger Korruption. Das ist ein Problem für uns", meint Alexandru (21) aus Rumänien.
"Ich bin hier, weil meine Schule mich dazu verpflichtet. Ich hoffe aber nette Leute zu treffen", so Marijn (24) aus Maastricht. "Ob es Europa gerade gut oder schlecht geht, das weiß ich nicht. Darüber denke ich nicht nach. Ich möchte nur Student sein und noch nicht so weit vorausschauen", so Kevin (21) aus Maastricht. Und Levy (20) meint: "Ich bin mir nicht sicher. Für den Handel ist Europa nützlich. Aber andererseits weiß ich nicht, ob es sich wirklich lohnt. Vielleicht können wir es auch einfach wieder trennen".
Hoffnung, dass sich Jugend für Europa stark macht
Nicht jeder sieht nur rosige Perspektiven für das vereinte Europa. Dennoch bietet es für Jugendliche weiterhin eine ganze Reihe Möglichkeiten aktiv zu sein - ob als Tourist oder als Helfer in einer Organisation. Auch über die zahlreichen Angebote der EU wurde informiert.
Die Veranstalter hoffen jedenfalls, dass sich die Jugend weiter für Europa stark macht. "Am Ende der Veranstaltung kommen wir zu einer großen Versammlung mit mehr als 1.000 Personen zusammen. Dann werden die Vorschläge mit Entscheidungsträgern zum Beispiel der Vereinten Nationen oder Europaparlamentariern diskutiert", so Alexandre Beddock vom Europäischen Jugendforum.
Manuel Zimmermann