Der Einlass in die Isolationszimmer ist nur unter strengen Vorsichtmaßnahmen gestattet. Der Norovirus verursacht nicht nur eine starke Magendarmgrippe sondern verbreitet sich auch extrem schnell. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde er wohl in der vergangenen Woche von einem Patienten eingeschleppt. Und da die Vorsichtsmaßnahmen noch nicht erfolgt waren, hat er sich ganz schnell verbreitet.
"Ab dem Moment wo ein Ausstreuungsrisiko besteht, isolieren wir die Patienten, d.h sie liegen alleine oder zusammen mit anderen infizierten Patienten. Wie sie sehen, sind die Türen verschlossen. Die Mitarbeiter müssen eine spezielle Prozedur einhalten, bevor sie das Zimmer betreten dürfen - zum Schutz der Mitarbeiter, da sie auch Gefahr laufen sich anzustecken", sagt Hygienemediziner Jean-Marc Santerre zu den getroffenen Vorkehrungen.
Kein Grund zur Panik
Kein Grund zur Panik allerdings. Denn trotz der verschärften Vorsichtsmaßnahmen ist der hochansteckende Norovirus nichts Außergewöhnliches. Und obwohl es schon einige Jahre her ist, dass der Norovirus in Malmedy herrschte, sind die Prozeduren bekannt und effektiv.
"Es besteht natürlich ein Risiko, dass der Virus sich ausbreitet, aber das betrifft viele Einrichtungen. Zum Beispiel Altenheime, Schulen usw. Es ist ein heftiger Virus mit beeindruckenden Symptomen aber nach 48 Stunden ist alles vorbei", erklärt Jean-Louis Vanherwerghem, Medizinischer Direktor der Klinik Reine Astrid in Malmedy.
Hände waschen
Und Hygienemediziner Jean-Marc Santerre hat noch ein paar Tipps: "Hier im Krankenhaus haben wir Desinfektionsmittel, die nicht unbedingt jeder zu Hause hat. Deshalb gilt Regel Nr.1: Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen - und dann auch Vorsicht beim Toilettengang. Falls ein Familienmitglied erkrankt ist, sollte man ihm eine Toilette reservieren, und diese dann mit zehnprozentigem Javelwasser desinfizieren. Das hilft."
Hygiene hilft also, die Verbreitung des Norovirus zu stoppen: Hände waschen und Toilette desinfizieren. Und das gilt auch für andere Formen der Grippe, denn die Grippeepidemie ist derzeit auf ihrem höchsten Stand.
Volker Krings