Es ist der Überlieferung nach der 559. Cwarmê, der in diesem Jahr in Malmedy gefeiert wird. "Da sollten die Sicherheitskräfte doch Routine haben", meint Polizeikommissar Bernard Schmitz mit einem Augenzwinkern.
Die Angst vor möglichen Terroranschlägen, mit der Bedrohungsstufe 3, führt aber dazu, dass nichts ist wie vorher. Erst recht nach dem Attentat von Nizza, wo am französischen Nationalfeiertag ein Lkw in eine Menschenmenge raste. Und nach dem ähnlich ausgeführten Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember.
Mit schweren Hindernissen aus Beton an den Zufahrten zur Stadt will die Polizei einem möglichen Szenario wie in Nizza oder Berlin zuvorkommen. "Außerdem werden, wie in den Nachbarzonen, zusätzliche Polizeikräfte hinzugezogen", erklärt Bernard Schmitz.
Die Zuschauer selbst werden gebeten, auf Rucksäcke oder große Taschen zu verzichten, um die Arbeit der Sicherheitskräfte zu erleichtern. Polizisten in Zivil sollen innerhalb der Menge auf verdächtiges Verhalten achten. Zugangskontrollen gelten auch für die Ballveranstaltungen in den Sälen. "Das liegt dann in den Händen der Veranstalter" so der Polizeikommisssar.
Anders als im Eupener Land und in der Eifel sieht die Polizeiverordnung in Malmedy auch eine gewisse Kleiderordnung vor. Schmitz warnt: "Keiner soll auf die schräge Idee kommen, sich als Djihadist zu verkleiden oder mit einer Waffenattrappe herumzufuchteln."
Das Verbot betreffe nicht die Cowboy-Pistole mit Knallplättchen, wiegelt Bernard Schmitz ab. Bei allem Ernst sei es wenig sinnvoll, in Verfolgungswahn zu verfallen und sich den Spaß am Karneval vermiesen zu lassen.
Und einen zusätzlichen Rat hat Bernard Schmitz noch unabhängig von allen Sicherheitsvorkehrungen: "Wenn alle respektvoll miteinander umgehen, kann eigentlich nichts schiefgehen."
Stephan Pesch - Foto: Denis Dosquet