Die Idee zu dem Lied kam Nadine Nix nach einem Zeitungsaufruf an die Künstler der DG, Projekte einzureichen. "Ich bin stolz, ein Teil der DG sein zu dürfen. Beruflich bin ganz oft im Ausland. Ich gebe auch viele Konzerte in Flandern. Und hinterher wird oft gefragt: Woher kommst du eigentlich? Und dann fühle ich einen großen Stolz, wenn ich sagen darf: Ich komme aus dem deutschsprachigen Gebiet Belgiens."
"Manchmal kennt man uns, manchmal auch nicht. Und dann ist es für mich eine große Ehre, erzählen zu dürfen, dass wir existieren und dass es auch Künstler bei uns in der Gegend gibt." Und die Reaktionen der Menschen, die die Deutschsprachige Gemeinschaft kennen, steigert sogar ihr positives Verhältnis zur Heimat: "Manchmal wird über die Leute hier gesagt: Die sind so stark, so sympathisch, und die leben in Harmonie. Dann fühle ich, wie ich immer größer werde."
Offenheit - Mehrsprachigkeit
Hilfe beim Texten holte sich Nadine Nix bei den Ostbelgiern selbst. Sie lud Menschen aus der DG zu sich nach Hause ein, bei einem Spiel wurden dann Eigenschaften und Merkmale der DG und ihrer Bewohner herausgearbeitet. Gerade die Offenheit wurde dabei immer wieder in den Vordergrund gestellt. "Es wurde auch sehr viel gelacht und geweint, das ist auch der erste Satz in dem Lied."
Die Meinung ihrer flämischen Freunde über Ostbelgier floss ebenfalls mit in den Text ein - unter anderem die Mehrsprachigkeit. Auch der Song ist in zwei Sprachen (Deutsch und Französisch). Ungewöhnlich ist darüber hinaus die Instrumentenbesetzung mit Saxofon.
Auch dafür gibt es einen Grund. Nadine Nix versteht es als Aufruf an alle jungen Musikinteressierten, sich wieder in Musikvereinen und Harmonien zu engagieren. "Ich dachte mir: Ich muss ein Blasinstrument in meinem Stück haben. Deshalb habe ich das Saxofon ausgesucht."
Telefonat mit MP Paasch
Dass das Wort "Hymne" so einen Trubel auslöste, war nicht beabsichtigt. "Ich hätte es auch 'Hommage', 'Liebeserklärung' oder 'Ode an die DG' nennen können", erklärt die Komponistin. "Dass sie nun 'Hymne' heißt, können wir nicht mehr ändern."
Bei einem Telefonat mit Ministerpräsident Oliver Paasch wurden dann alle Missverständnisse aus der Welt geschafft. "Es hat vielleicht etwas mit dem Titel zu tun, dass die Leute gedacht haben 'Hymne? Oh, wir haben jetzt eine offizielle Hymne'. Aber hiermit möchte ich noch einmal ganz deutlich sagen, dass ich das Wort 'offiziell' nie gebraucht habe."
"Er war absolut nicht böse. Er hat mir gesagt, dass er das unterstützt, wenn Künstler aus der DG die Ostkantone nach vorne bringen. Und das ist mein Ziel: Ich möchte ein schönes Bild der DG zeigen."
Ab dem 20. Januar ist die (inoffizielle) Hymne der DG im Internet erhältlich. Nadine Nix plant, die Hälfte des Erlöses an die Stiftung gegen Krebs in der DG zu spenden.
Text von Nadine Nix
DG-Hymne -"Hommage an die DG"
Tanz' durch die Straßen dieser Stadt
Die Klänge dieser Nacht
Geweint und gelacht
Ich atme, finde deine Kunst
Ganz fern am Horizont
in dem Dunst
Ein Labyrinth aus warmer Luft
Ich hör', ich seh', verschmelzt im Farbenduft
Spür' den Zauber an diesem Ort, in einem Wort.
Unsere Seele
Unser Leben
In Harmonie
Spür' die Magie , diesen Ort
Als Freund, als Klang stehst Du dort
Sympathie
Entendre, écouter, comprendre
Les lieux, les sources, les seuils
se confondent
J'avais vu l'éclat brûlant
dans la nuit de tes yeux émergents
Je respire ton secret et j'y trouve
Le rêve de nos histoires , nos cartes se déploient
Les parfums, les sons , l'air du soir
Vertige de valse de joie
A la très chère
La très belle
Harmonie
Elle se répend dans nos villes
comme une âme assouvie
Au travers de nos vies
Toi c'est un mot
Une voix
Ma joie
Toi c'est si beau
pour moi
J'y crois
Bin stolz die Farbentracht zu tragen
Ich tanz' das Leben im Takt, und Ehre
as/km - Foto: Renate Ducomble/BRF