"Das Rathaus platzt aus allen Nähten. Es gibt immer mehr Dienste. Es ist kein Stauraum vorhanden. Zudem ist der Anbau am alten Rathaus ein wenig verplant", sagt Büllingens stellvertretender Bürgermeister Willi Heinzius, der derzeit für den erkrankten Friedhelm Wirtz die Geschicke der Gemeinde leitet.
"Wegen der halben Etagen konnte dort kein behindertengerechter Aufzug eingebaut werden und kein vernünftiger Empfangsraum geschaffen werden. Aus diesem Grund haben wir uns dann entschieden nicht nur zu sanieren, sondern den Anbau abzureißen und komplett zu erneuern", so Heinzius weiter.
"Den Anbau gibt es jetzt knapp dreißig Jahre. Auch damals hat man bestimmte Überlegungen angestellt, um es behindertengerecht zu gestalten. Und auch wir haben versucht, aus diesem Anbau etwas Vernünftiges zu machen. Aber dann gab es doch so viele Punkte, die uns sagten, wir müssen uns leider wohl oder übel von dem hinteren Teil verabschieden."
Das altehrwürdige Rathaus sollte aber bestmöglich erhalten bleiben, so Heinzius. Der Vorderbau wird komplett entkernt. Dorthin kommt dann auch der große Sitzungssaal.
Große Glasflächen sorgen im alten Rathaus und im neuen Anbau für viel Licht, einen freundlicheren Empfang der Bürger und bessere Arbeitsbedingungen für das Gemeindepersonal.
"Das Projekt wurde mit den Dienstleitern und der ganzen Verwaltung mit allen Personalmitgliedern durchgesprochen und geplant. Der große Vorteil ist aber, dass man jetzt auf drei Etagen frei planen kann - mit einem behindertengerechten Eingang, mit einem zentral gelegenen Aufzug. Mit den Glasflächen hat man im Zentrum des Gemeindehauses außerdem einen schönen Freiraum.
Die geplanten Kosten belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro. 1,5 Millionen steuert die Deutschsprachige Gemeinschaft hinzu. Der Rest stammt aus Eigenmitteln. Mitte des Jahres sollen die Bagger für den Abriss rollen.
Text und Bilder: Volker Krings
„Wegen der halben Etagen konnte dort kein behindertengerechter Aufzug eingebaut werden und kein vernünftiger Empfangsraum geschaffen werden“, sagt W. Heinzius. Diese Begründung ist eindeutig falsch. Im Jahr 2005 hatte Architekt N. Hess nach längeren Beratungen einen guten Entwurf vorgestellt: vorgesehen war an der Seite zum Haus WEBER ein neuer Eingang mit Empfangsbereich, ein Aufzug (mit dem alle Ebenen behindertengerecht wurden), eine Passerelle, eine überdachte Brücke zum Haus Weber (das damit auch in der oberen Etage behindertengerecht wurde)…; Kostenschätzung (wenn ich mich recht erinnere): 400 000€. Das allerdings war allerdings den damaligen und heute noch tätigen Kollegen zu teuer… Im Vergleich zur dieser vernünftigen Planung damals ist das jetzige Projekt mit einem Kostenpunkt von 3.500.000 € m. E. maßlose, größenwahnsinnige Geldverschwendung.
Gerhard Palm