Was passiert mit den Krankenhäusern in der DG? Mit dieser Frage hat sich Gesundheitsminister Antonios Antoniadis in den letzten Wochen und Monaten intensiv beschäftigt. Eine konkrete und verlässliche Antwort hat er aber noch nicht. Der Grund: Gesundheitsministerin De Block hat ihre vollständigen Pläne noch nicht offen gelegt.
"Strukturell wird sich auf jeden Fall einiges ändern. Es soll eine größere Zusammenarbeit geben zwischen unseren Krankenhäusern und anderen Krankenhäusern, das gilt für ganz Belgien. Finanziell sind diese Auswirkungen aber noch nicht ganz bekannt", sagt Minister Antoniadis.
"Man spricht von einer Kürzung, einer mittelfristigen Budgetplanung. Da haben die Krankenhäuser für sich ausgerechnet, dass sie ungefähr 300.000 Euro pro Krankenhaus einsparen müssen."
"Es gibt aber auch strategische Überlegungen: Es geht darum, Dienste zu verschlanken, Betten zu schließen. Diese Pläne sind zwar bekannt, aber es ist nirgendwo festgelegt worden, wie sie konkret umgesetzt werden sollen und welche Krankenhäuser in Belgien davon betroffen sein werden."
25 Netzwerke
Es gebe eben keine Garantie dafür, dass die Krankenhäuser aufrecht erhalten werden könnten. Das gelte aber nicht nur für Ostbelgien, sondern für die gesamte Landschaft der Krankenhäuser in Belgien, vor allem für kleinere Basiskrankenhäuser. Die DG werde sich aber dafür einsetzen, dass die Standorte in Ostbelgien weiterhin aufrecht erhalten blieben.
Denn man müsse der besonderen Situation der DG Rechnung tragen, sagt Ingrid Mertes, Direktorin der Klinik St. Josef in St. Vith. "Frau De Block wird Dienste zumachen. Sie sagt klipp und klar: Es gibt Sachen, die werden zu oft angeboten, die braucht man nicht mehr so oft. Da weiß man aber noch nichts. Sie hat gesagt, dass der ländliche Raum auch abgedeckt werden muss und da warten wir auf konkrete Angaben."
"Nächster Teil der Reformen sind diese Netzwerke, da hat sie schon bisschen mehr gesagt. Es soll 25 Netze in Belgien geben, zwischen 400.000 und 500.000 Leute. Da sind wir schon gut im Rennen, weil schon ein Netzwerk gebildet haben mit dem St. Nikolaus Hospital und dem CHC in Lüttich. Da sind wir auch prima auf dem Weg und ich denke haben wir ne dicke Nase Vorsprung auf die anderen", so Mertes.
Reform nötig
Reformen seien nicht unbedingt schlecht, doch müssten diese respektvoll und nicht im Handumdrehen realisiert werden. Mit weniger Geld auskommen und gleichzeitig in die Zukunft investieren, das sei einfach nicht möglich.
Diesen Standpunkt teilt auch der Direktor des Eupener Krankenhauses, Danny Havenith. "Es ist einfach so, dass das für das Krankenhaus Eupen eine Kiste ist, deren Inhalt wir einfach nicht kennen. Das ist im Augenblick eine Ankündigung, es sind ganz ganz wenige Informationen, die uns zur Verfügung stehen."
"Eine Sache ist wichtig festzuhalten: Wir brauchen eine Reform. Die Medizin hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Das Angebot kann nicht so breitflächig bleiben, wie es ist. Es muss neu definiert werden, was in spezialisierten Zentren ist. Alles kann nicht in allen Krankenhäusern sein. Und was Krankenhäuser einer Grundversorgung sind, das bedarf tatsächlich einer neuen Definierung."
Eine Tendenz zeichnet sich auf jeden Fall ab: der Bettenabbau. Wie Minister Antoniadis erklärte, sei das Audit zu dem Schluss gekommen, dass die 348 Betten in der DG auf 224 reduziert werden sollten. nach und nach bis zum Jahr 2025. Ob dies tatsächlich so sein müsse, werde man sehen, wenn Gesundheitsministerin der Block konkreter werde.
cd/km