Im Sommer ist eine neue Gesetzgebung über Tierarzneimittel in Kraft getreten. Ziel ist, den Gebrauch von Antibiotika bei Rindern, Schweinen oder Hühnern zu senken. Außerdem soll die Anwendung von Antibiotika genau nachverfolgt werden können.
Durch den leichtfertigen oder übermäßigen Einsatz von Antibiotika können Bakterien resistent werden. Manche Krankheiten lassen sich dann gar nicht mehr behandeln. In Meyerode hat der Bauernverband FWA am Montag zusammen mit der Föderalen Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (Afsca) darüber informiert.
"Für unsere Landwirte, aber auch für alle Verbraucher ist es wichtig, den Antibiotika-Einsatz zu reduzieren", sagt Gerhard Piront vom Bauernverband, der auch ein Beispiel nennt: "Ein gut praktizierender Landwirt und auch Tierärzte wissen, dass man Antibiotika nicht vorbeugend, sondern nur gezielt verabreichen soll."
Stallklima und Hygiene
"Bevor ein Tier behandelt wird, muss man wirklich überlegen: Womit kann ich das Tier behandeln? Mit welcher Krankheit habe ich es zu tun? Und welche Wahl habe ich?", erklärt Veterinärinspektorin Véronique Cremer. "Und dann sollte man nicht zum Erstbesten greifen."
"Es gibt für manche Sachen alternative Lösungen. Man muss vielleicht mal die Stallhaltung überdenken. Wie sind die Tiere untergebracht und ernährt? Sind die Tiere richtig geimpft? Es gibt viele Aspekte, nicht nur das Medikament."
Auch für Gerhard Piront ist Vorbeugung der richtige Weg. Er rät: "Impfungen und das Umfeld der Tiere so zu verbessern, dass Krankheiten nicht so oft aufkommen. Bei Durchfall bei Kälbern oder bei Lungenentzündung zum Beispiel sind das Stallklima und die Hygiene von großer Bedeutung. So kann man den Einsatz der Medikamente auf ein Minimum reduzieren."
sp/km - Illustrationsbild: Virginie Lefour/Belga