Seit den 1960er Jahren engagierte sich Scholzen für einen Platz für die Deutschsprachigen in Belgien. Zunächst in seiner Studentenverbindung Eumavia, dann in den Anfangsjahren der Autonomie im der deutschen Kulturgemeinschaft.
In den 1990er Jahren war Scholzen außerdem Mitglied des Lütticher Provinzialrats.
Dr. Norbert Scholzen stammte aus St. Vith, verbrachte aber den Großteil seines Lebens in Eupen, wo er über viele Jahre Stadtratsmitglied war. Er war zudem Träger der Goldenen Feder.
Neben seinem Engagement in der Politik galt Scholzen als leidenschaftlicher Arzt. Als Anästhesist arbeitete er im reifen Alter für "Ärzte ohne Grenzen" in den Erbfolgekriegen Jugoslawiens.
Schon in den 1970er Jahren setzte er sich für einen Notarztdienst und den Einsatz eines deutschen Rettungshubschraubers in Ostbelgien ein, der 1977 erstmals im Eupener Park Klinkeshöfchen landete.
Ein "Vater" der Gemeinschaftsautonomie
Scholzens Mitstreiter aus der Pionierzeit der Autonomie, wie Karl-Heinz Lambertz (SP) und Joseph Maraite (CSP), hoben im BRF das ebenso kämpferische wie auch stets versöhnliche Engagement ihres politischen Mitstreiters hervor.
Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) würdigte Dr. Scholzen als "Brückenbauer", der ihm persönlich seinen Einstig in die Politik erleichtert habe.
Der für sein joviales und gewinnendes Wesen geschätzte Dr. Norbert Scholzen war der Vater des ProDG-Vorsitzenden Clemens Scholzen.
fs/okr - Bild: Belga-Archiv
Ich habe Norbert Scholzen immer bewundert und geschätzt für sein politisches und gesellschaftliches Engagement.
Norbert wird mir politisches und menschliches Vorbild bleiben, er war aufrecht, kämpferisch, scheute keinen Konflikt, war nicht „smart“ oder „politisch korrekt“.
Vor allem war er eines: verlässlich.
In dankbarer Erinnerung, Alfons Velz