Weder von der vierten Region, noch von neuen Zuständigkeiten war die Rede. Sondern von einem klaren Bekenntnis der Deutschsprachigen zu Belgien und zur Bundestreue. "Belgien ist für uns von ganz zentraler Bedeutung", sagte Ministerpräsident Oliver Paasch.
"Belgien hat uns ein außerordentliche interessantes Statut zugestanden, das es uns erlaubt, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Deutschsprachigen Belgier einzugehen. Wir verdanken dem Föderalstaat durch das Refinanzierungsgesetz sieben Millionen Euro mehr für die Deutschsprachigen pro Jahr."
Mehr Geld für Ostbelgien - das hatte unter anderem Haushaltsministerin Sophie Wilmès möglich gemacht. Vielleicht auch deshalb war die MR-Politikerin beim Empfang in Brüssel zugegen, um sich die Blumen der Eupener Regierung persönlich abzuholen.
Auch Premierminister Charles Michel und Außenminister Didier Reynders dankte Paasch - für ihr Krisenmanagement in der Hängepartie um das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen Ceta. Im BRF-Interview spielte Reynders die Blumen zurück an Paasch.
"Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist ein Brückenbauer, ein hervorragender Botschafter Belgiens. Unter anderem beim Gipfel der deutschsprachigen Staatschefs in Eupen ist das deutlich geworden", so Reynders.
Paasch dankte aber nicht nur Belgien, sondern auch der Europäischen Union. "Wir sind nicht nur gute und dankbare Belgier, wir hängen auch sehr von der Zukunft der Europäischen Union ab. Und wenn man sich die Umfrageergebnisse in verschiedenen Mitgliedsstaaten anschaut, dann muss man sich um die Zukunft dieser Union große Sorgen machen." Nicht nur Brüssel sei gefragt, sondern genauso die Mitgliedsstaaten und die Regionen.
Wallonie und Flandern schwach vertreten
Neben der Föderalregierung waren auch die anderen Landesteile vertreten. Allerdings eher dürftig. Die wallonische Regierung schickte lediglich Beschäftigungsministerin Eliane Tilleux von der PS. Erklärungsversuch: "Es gibt heute eine Vielzahl von Veranstaltungen in der Wallonie - und nur acht Minister. Deswegen haben wir uns heute aufgeteilt."
Aus Flandern kam gar kein Minister, dafür war aber unter anderem die amerikanische Botschafterin vor Ort. "Das darf man nicht überbewerten. Herr Bourgeois hat mir persönlich gesagt, dass er nicht teilnehmen kann, weil er sich im Ausland befindet. Er hat seinen Kabinettschef als Vertreter geschickt. Das war in den Vorjahren auch nicht anders. Die föderale Regierung war gut vertreten, 50 Botschafter der Europäischen Union - insofern dürfen wir froh darüber sein."
Froh und zufrieden kehrt der Ministerpräsident zurück nach Ostbelgien, wo die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschsprachigen Gemeinschaft weitergehen. Am Dienstagabend folgt der Bürgerdialog, zu dem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach St. Vith kommt.
akn/km - Fotos: Laurie Dieffembacq/Belga
Ha ha ha... Die DG-Bürger wohl kaum.
Jedenfalls die DG-Bürger wohl kaum, die noch ein wenig Restverstand haben. Und wir sind die DG, nicht der ob-Mann!
Ich wünsche den Anwesenden einen gesegneten Appetit.