200 Millionen Euro, das ist keine alltägliche Summe für eine Kreditunterzeichnung. Es ist der dritte und größte Betrag, den die SWDE von der Europäischen Investitionsbank bekommen hat.
Der Vertrag geht über 25 Jahre und bietet besonders vorteilhafte Bedingungen, die man bei einer Privatbank wohl so nicht bekommen würde. "Die EIB hat ein TripleA-Rating, unsere Preiskonditionen sind also sehr kompetitiv. Als öffentliche Bank arbeiten wir außerdem mit wesentlich längeren Laufzeiten als der Privatsektor", erklärt Pim van Bellekom, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.
In Verviers will die SWDE mit dem Geld ihr Hauptquartier vergrößern. 2019 werden dort 400 Vollzeitäquivalente angestellt sein. "Die Idee ist, unsere Dienste in Verviers in einem modernen Gebäude zu zentralisieren, das so eingerichtet ist, dass es unseren Mitarbeitern optimale Arbeitsbedingungen bietet", erklärt Verwaltungsratspräsident Eric Smit.
Modernisiert werden soll auch das Wassernetz der SWDE. Mit einem durchschnittlichen Alter von 57 Jahren ist das nämlich das älteste in Europa. Dank des Kredits kann die Wassergesellschaft die Erneuerungsarbeiten weiter vorantreiben.
Außerdem fließen 30 Millionen Euro in ein modernes Überwachungs- und Koordinationssystem für die Wasserentnahmestellen der SWDE. "Die Schwierigkeit ist, dass wir auf dem gesamten Gebiet der Wallonischen Region rund 1500 Grundwasserentnahmestellen verwalten müssen, und das aktuell mit sehr unterschiedlichen und veralteten Systemen, die nicht untereinander kommunizieren können. Mit diesem neuen Projekt können wir jetzt reinen Tisch machen und von vorne beginnen", so Smit.
Auch neue Versorgungsleitungen gehören zu dem Projektpaket. Dabei spielt unsere Region eine Schlüsselrolle, denn die Eupener- und die Gileppe-Talsperre sind nicht voll ausgelastet, obwohl ihr Wasser mit der neuesten Technologie behandelt wird.
"Es ist wesentlich anspruchsvoller, Wasser aus Talsperren zu behandeln als Wasser aus unterirdischen Quellen. Das wurde ja schon durch die verschiedenen Erdschichten natürlich gefiltert. Die Pumpstationen an den Talsperren sind also zwar hochmodern und effizient, aber auch sehr teuer im Unterhalt", erklärt Smit. Ein logischer Schluss also, das Wasser aus den Talsperren verstärkt zu nutzen.
tlv/ake - Bild: Olivier Papegnies/Belga