Damit endet nach vierzehn Monaten ein Kapitel, das sich viele länger vorgestellt hatten. Die Schließung war im Juni angekündigt worden. Zeitweise hatten mehr als 850 Menschen in Elsenborn eine vorübergehende Bleibe gefunden. Zu Spitzenzeiten wohnten fast 560 Flüchtlinge zeitgleich in Elsenborn. Entgegen teils großer Befürchtungen in der Bevölkerung habe die Zusammenarbeit mit allen Partnern gut funktioniert, sagte Bürgermeister Emil Dannemark dem BRF.
Die Flüchtlinge wurden auf andere Auffangzentren verteilt oder auch in lokalen Wohninitiativen untergebracht, und das im ganzen Land, wie man bei Fedasil bestätigte - übrigens seien im Laufe der Zeit auch rund 80 Asylbewerber freiwillig in ihr Heimatland zurückgekehrt.
Wie viele der Flüchtlinge ein Bleiberecht bekommen haben oder wie vielen es verweigert wurde, konnte man nicht genau sagen, weil sich diese Bewohner mitten in der Asylprozedur befanden und ja auch in andere Zentren gewechselt sind - einige waren auch zuletzt noch darunter, die seit dem 3. September 2015 in Elsenborn lebten.
Bütgenbachs Bürgermeister Emil Dannemark sprach von einem "sehr bewegten Jahr" voller Erfahrungen, in dem die Gemeinde eng mit Fedasil, der Polizei und der Militärverwaltung zusammen geabeitet habe - so gab es wöchentliche Treffen, um Probleme möglichst schnell anzusprechen. Es gab Zwischenfälle mit Schlägereien, es gab auch den ein oder anderen größeren Einsatz von Polizei und Rettungsdiensten, bei dem sich alles als weniger schlimm herausgestellt habe. Aber bei mehr als 500 Bewohnern in einem solchen Zentrum müssen solche Maßnahmen dann eingeleitet werden.
"Wenn man das Innenleben gekannt hat, wo eigentlich zu viele Menschen auf engem Raum untergebracht wurden, dann muss ich sagen, als Fazit, dass dies doch sehr gut verlaufen ist", sagt Bürgermeister Dannemark, "es ist für viele auch etwas Wehmut mit dabei. Und ich denke auch an das Personal hier vor Ort."
Rund 50 Beschäftigte von Fedasil verlieren mit der Auflösung des Zentrums ihre Arbeit. Rund ein Dutzend von ihnen konnte bereits einen neuen Job finden. Bis spätestens zum 31. Dezember sollen die Gebäude wieder dem Militär zur Verfügung stehen.
sp/dop/est - Fotos: Stephan Pesch/BRF