Die Gegend mal von unten kennenlernen. Dieses Angebot haben viele Einheimische und Touristen wahrgenommen, seit im Jahr 2007 der Rechter Schieferstollen für Besucher geöffnet wurde. "Wir haben jetzt ungefähr Zehnjähriges und blicken eigentlich auch ganz zufrieden auf diese zehn Jahre zurück. Der Ansturm ist noch immer vorhanden. Wir hatten um die 8.500 Besucher in den letzten Jahren", erklärt Didier Landers, Präsident der VoG Schieferstollen Recht.
Und auch bisher schon zeigte die VoG ihren Besuchern im Eingangsbereich zum 400 Meter langen Gang zum Stollen, was so alles aus dem Rechter Blaustein gemacht wurde in der Vergangenheit. Allerdings war das alles noch etwas "ungeordnet".
"Als wir das erste Mal mit unserer Museumsberaterin hierunter gekommen sind, sagte sie: 'Das geht nicht. Das sieht ja aus wie eine Rumpelkammer. Hier muss etwas geschehen.' Das hat uns dann auch wirklich den Ruck gegeben, hier etwas zu unternehmen", so Georg Mettlen, Vorstandsmitglied der VoG Schieferstollen Recht.
Zusammen mit Paul Rauschen und Freddy Starck und der Museumsberaterin Sarah Born machte sich Georg Mettlen daran, hier ein kleines Museum einzurichten, um die Ausstellungsstücke auch ins richtige Licht zu setzen.
Erst einmal wurden drei Nutzungsbereiche unterschieden: sakarale Stücke wie Grabkreuze oder Weihwasserbecken, Objekte aus dem Hausgebrauch wie Spülbecken oder Sauerkrautwannen und letztlich auch Materialien aus dem Bauwesen wie Türumrandungen oder Dachschiefer.
Unter den gezeigten Stücken sind auch ein paar Schätzchen, auf die das Museumskomitee der VoG Schieferstollen Recht gehörig stolz ist, darunter der Stein aus der Auffangmühle einer Ölpresse, von denen es nur noch wenige in intaktem Zustand gibt.
Historische Aufnahmen zeigen, wie der Schiefer abgebaut wurde und das Museum präsentiert die entsprechenden Werkzeuge. So kann sich jeder Besucher ein vollständiges Bild machen, vor oder nach dem Gang in den Stollen.
Im besten Sinne ein handfestes Stück lokale Kulturgeschichte: "Es gibt den Ausspruch: Schweinetröge und Grabkreuze haben die Rechter am Brot gehalten", so Mettlen. Und darum wollen die Rechter das auch heute noch in Ehren halten - in ihrem neuen Blausteinmuseum.
sp/mg - Bilder: Stephan Pesch/BRF