Nächsten Sonntag zeigen namhafte Schokoladenhersteller in Verviers wieder ihr Können. Nicht nur Profis, auch Schüler der Hotelfachschule stellen aus. Und das Beste: Probieren ist erlaubt. "Es werden 30 Aussteller da sein. Das ist schon ein Drittel mehr als bei der letzten Auflage vor zwei Jahren. Einige nehmen einen weiteren Weg in Kauf", sagt Chocolatier Jean-Philippe Darcis.
"Es sind auch große Namen dabei. Galler zum Beispiel oder Callebaut, mit einer Miniproduktionslinie, die den Produktionsprozess von der Kakaobohne bis zum Endprodukt illustrieren soll. Und dann starten wir den Rekordversuch mit dem größten Eclair. Auch unsere Chocolaterie kann besichtigt werden."
Mit dabei ist Schokoladenexpertin Alice Voisin, die kleine Schokoladenhersteller auf der ganzen Welt besucht und vorstellt. "In Belgien gibt es seit Generationen etablierte Schokoladenhersteller. Aber in den USA ist vor rund zehn Jahren eine neue Bewegung gestartet. Sie heißt Bean to bar. Und da geht es um kleine Betriebe die von der rohen Kakaobohne bis zur Schokoladentafel alle Produktionsstufen selber übernehmen. Es werden immer mehr. Und es ist eine neue Welt, die entdeckt werden kann.
Verviers als Schokoladenhauptstadt
Die Schokoladenmesse findet im Zweijahresrhythmus im Stadtzentrum von Verviers statt. Vor zwölf Jahren fing es klein an. "Unser Ziel ist, dass Verviers, so wie bereits Brügge und Brüssel, ein Knotenpunkt, ein Hotspot für belgische Schokolade wird. Aber halt eben in der Wallonischen Region. Im Ausland soll sich Verviers einen Namen machen. Und in Lüttich gibt es kein Equivalent für unser Angebot. Ich denke wir sind auf dem guten Weg", sagt Bénédicte Demaret.
"Ich glaube, wir haben hier einen Trumpf, den wir ausspielen können. Das spiegelt die Identität der Stadt wider. Es gibt historische Verbindungen zur Schokolade. Es gab hier große Schokoladenhersteller. Heute sind es junge Unternehmer, die in Verviers aktiv sind und auch von hier stammen", sagt Schöffe Malik Ben Achour.
"Auch ich denke, dass es möglich ist, diesen Trumpf innerhalb Belgiens auszuspielen, wo sich Brügge und Brüssel schon einen Namen als Schokoladenhauptstädte gemacht haben. In der Wallonie gab es diese Schokoladenhauptstadt noch nicht. Ich glaube, dass Verviers diese Rolle übernehmen kann."
Wer die neue Schokoladenhauptstadt besuchen möchte, der sollte am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr zum Hotel Verviers kommen. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro. Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt.
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