Alle Jahre wieder findet Anfang Oktober in Lüttich wohl eins der schönsten Lichterfester der Region statt. Dann macht die "cité ardente" ("brennende Stadt") ihrem Namen alle Ehre.
25.000 Kerzen beleuchten am ersten Samstag im Oktober das historischen Viertel "Les Coteaux" zwischen der Place St. Lambert und dem Park um das Citadelle-Krankenhaus. Auf den Hügeln neben dem Zentrum erstreckt sich ein verwinkeltes Labyrinth aus Gässchen, Gärten und Parks. Der mittelalterliche Charme der Coteaux zieht jedes Jahr laut Veranstalter rund 40.000 Besucher an.
Studenten der verschiedenen Kunsthochschulen Lüttichs denken sich jedes Jahr neue Lichtinstallationen aus, um die alten Paläste zur Geltung zu bringen. Die denkmalgeschützten Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert bieten mit ihren Innenhöfen eine einmalige Kulisse. Highlight der Veranstaltung ist aber zweifellos die Installation auf der "Montagne de Bueren", die mit ihren fast 400 Stufen das historische Lüttich mit dem Plateau über der Stadt verbindet.
Doch auch die zahlreichen Spazierwege durch die Gässchen, die geöffneten Cafés und die Musik an jeder Ecke machen die Nocturne des Coteaux aus. Das Lichterfest ist auch Volksfest, von beleuchteten Schaufenstern und Straßencafés führen die kleinen Gässchen der Coteaux die Besucher zu einem spektakulären Ausblick über die Stadt. Ein würdiger Ausklang des Lichterfestes, das schon ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung in die ersten kalten Tage im Jahr bringt.
Anne Kelleter