Erste-Hilfe-Kurse, Blutspenden, Kleiderbörsen oder Sanitätsdienste: Vom Roten Kreuz kennt man vor allem die Aufgaben, die es hier vor Ort ausübt. Die Hilfsorganisation ist aber weltweit vernetzt und tätig - auch wenn sich nicht gerade irgendwo eine Katastrophe ereignet hat.
Diese internationale Hilfe des Belgischen Roten Kreuzes wurde nun bei einem Vortragsabend in Amel näher vorgestellt. In erster Linie kamen Rotkreuzler zu dem Vortrag, denn auch sie wollen wissen, was ihre Organisation leistet.
Immerhin ist sie die größte Hilfsorganisation weltweit, wie Sébastien Fosseur, Leiter der Auslandsabteilung beim Belgischen Roten Kreuz unterstreicht. "Es sind 17 Millionen Freiwillige tätig, und das in 190 Ländern." Wenn man mal absieht vom akuten Einsatz in Katastrophengebieten konzentriert sich das Belgische Rote Kreuz dabei auf Zentralafrika (Kongo, Burundi und Ruanda) und Westafrika (Mali, Burkina Faso, Niger und Benin).
Überall geht es dem Roten Kreuz darum, die lokalen Strukturen in ihrer Arbeit zu unterstützen - denn wer kenne die Situation vor Ort schon besser als die Leute dort. Nach dem Prinzip der Gleichstellung stehe auch nicht eine Organisation über der anderen, sagt Sébastien Fosseur. Das gelte auch für die Wohnungsbauprojekte in Burundi, die von den Rotkreuz-Sektionen Amel und St. Vith finanziell unterstützt wurden.
Rund fünf Millionen Euro im Jahr würden so von den Partnerorganisationen eingesetzt. Wobei sich jeder gespendete Euro vervielfache, weil das Rote Kreuz dann als Co-Finanzierer zusätzliche Mittel bei der belgischen Regierung oder bei der Europäischen Union an Land ziehen könne.
Dem Roten Kreuz geht es nach Angaben von Fosseur in erste Linie darum, vor Ort möglichst viele Ersthelfer und Sanitäter auszubilden - für den Katastrophenfall, aber auch für den Alltag. Eben im Sinne einer lokalen Verankerung der weltweiten größten Hilfsorganisation.
Stephan Pesch