Dominique Withofs, Generalsekretär des frankophonen belgischen Pétanque-Verbandes, erklärt die Grundregeln des Spiels. Die kleine Zielkugel, in Frankreich liebevoll auch "cochonnette" (kleine Sau) genannt, wird auf das Spielfeld geworfen. Jede Mannschaft bestehend aus drei Spielern versucht nun, mit ihren Kugeln so nah wie möglich an die Zielkugel heranzukommen. Die Mannschaft mit den meisten Kugeln bekommt die Punkte.
Ob Boule Lyonnaise, das bretonische Palet oder das italienische Boccia - sie alle sind Varianten des Boule-Spiels. Pétanque stammt aus Südfrankreich, genauer gesagt aus der Provence. Und der Name bedeutet "pieds tanqués" - gespielt wird mit geschlossenen Füßen. Und das ist dann auch der Hauptunterschied zu den anderen Boulevarianten.
Seit 14 Jahren Pétanque-Turnier in Malmedy
Das Pétanque-Turnier in Malmedy gibt es bereits seit 14 Jahren. René Michel vom Lions-Club Hautes Fagnes ist ein Mann der ersten Stunde. Damals beobachtete er, dass immer mehr Menschen Pétanque spielten. Die Idee für ein kleines Turnier war geboren.
Und das kleine Turnier wurde immer größer und internationaler. Mittlerweile kommen jedes Jahr bis zu 2.000 Zuschauer. Besonders beliebt ist der Wettbewerb für Vereins- und Betriebsmannschaften am Freitagabend. Es gibt Kinderwettkämpfe, Männer- und Frauen-Turnier und Zielwurfwettbewerbe.
Pétanque wird immer beliebter. René Michel weiß warum. Zum einen kann praktisch jeder mitmachen - ob groß oder klein, alt oder jung: ein richtiger Familiensport. Zum anderen ist es diese ganz besondere Stimmung rund ums Spielfeld.
Fünffacher Weltmeister am Start
Doch nicht nur begeisterte Hobbyspieler sind in Malmedy dabei. Mit dem Franzosen Bruno Leboursicaud ist sogar ein fünffacher Weltmeister am Start. Das Turnier von Malmedy ist das größte Belgiens und als "International de Wallonie" gehörte es in den vergangen Jahren zur Meisterschaft des Französischen Pétanque-Verbandes.
In diesem Jahr musste man aber darauf leider verzichten. Grund: die Terrorgefahr in Belgien, erklärt Mitorganisatorin Patricia Laval von der V.o.G Bano. Zu viele Spieler hätten ihre Teilnahme abgesagt, so dass der Französische Pétanque-Verband entschied, in diesem Jahr Malmedy aus dem Wettbewerbskalender zu streichen und erst dann wieder aufzunehmen, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat.
Einige Gewinner stehen allerdings jetzt schon fest. Der gesamte Gewinn geht an verschiedene soziale Organisationen, darunter die Aufnahmeeinrichtung Le Tournesol in Malmedy, die Aktion CAP48 oder das Begleitzentrum Griedeck in Elsenborn.
Text und Bild: Volker Krings