Der Putschversuch in der Türkei hat viele Menschen beunruhigt. Besonders auch Touristen, die sich die Türkei als Reiseziel ausgesucht hatten. Reisenden in Istanbul und Ankara rät das Außenministerium zu äußerster Vorsicht, insbesondere bei Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen. Außerdem könnte es an den Flughäfen zu Verspätungen kommen.
Aus anderen Teilen des Landes, insbesondere von den Touristenhochburgen an der Mittelmeerküste, wurden keine besonderen Ereignisse gemeldet. Dorthin zieht es auch die meisten Touristen. "Istanbul-Citytrips kommen nicht so häufig vor", sagt Nathalie Oedekoven vom Reisebüro Check in Travel in der Eupener Gospertstraße. Die meisten reisen sowieso an die türkische Riviera, wo es ruhig ist. "Stornierungen hat es keine gegeben bis jetzt. Beunruhigt sind die Leute schon etwas, aber ich meine, die Kunden, die sich sowieso für die Türkei entschieden hatten, sind nicht so ängstlich. Von daher läuft bislang alles so wie gehabt."
Bei Orion-Reisen in der Paveestraße in Eupen verhält es sich ähnlich. Dort gab es nach den Ereignissen in der Türkei zunächst etwas Stress, weil die Menschen, die gebucht hatten, verunsichert waren. Danach beruhigte sich die Lage, wie Isabelle Depolt erklärt: "Also sie waren schon beunruhigt am Samstag, da hatten wir sehr sehr viel zu tun. Im Nachmittag hat es sich dann eigentlich schon gelegt, weil man in den Nachrichten sah, dass sich die Lage in der Türkei auch beruhigt hat. Zwei Kunden haben storniert und danach wieder reserviert. Ein paar Anfragen haben wir schon, aber nicht so viele".
Bei den Ratschlägen, die den Kunden erteilt werden, orientieren sich die Reisebüros auch an den Empfehlungen des Außenministeriums beziehungsweise der Veranstalter: "Wir geben grundsätzlich die Empfehlung weiter, die die Veranstalter geben. Jetzt für Neubuchungen, da sage ich persönlich immer, dass der Kunde das machen muss, was er fühlt und empfindet. Wenn er meint, er soll zur Türkei, dann soll er es machen, sonst eben nicht."
Aus dem französischen Nizza wird unterdessen von zahlreichen Stornierungen und vorzeitigen Abreisen nach dem Anschlag am Nationalfeiertag berichtet. Dort fürchtet man, dass die Ereignisse der Region wirtschaftlich schaden werden.
In den zwei Eupener Reisebüros, die wir befragten, wurden bislang keine Stornierungen für Nizza registriert.
Text und Bilder: Chantal Delhez/BRF