Das GrenzEcho trennt sich von seinem Chefredakteur Lutz Bernhardt. Das gab die Zeitung am Mittwoch selbst bekannt. Zwischen Redaktion und Chefredakteur hatte es seit Wochen Spannungen gegeben. Die Fronten hatten sich in dem Konflikt derart verhärtet, dass die Redaktion eine Streikankündigung hinterlegt hatte. Als Grund waren Unvereinbarkeiten zwischen der Chefredaktion und einem Großteil der Journalisten genannt worden. Zuletzt war sogar ein Mediator beauftragt worden, die beiden Parteien zusammen zu führen, um die Spannungen zu lösen.
Am Dienstag dann wurde bekannt, dass eine Veränderung in der Redaktionsleitung unmittelbar bevorstand und der Verlag sich am Mittwoch selbst an die Öffentlichkeit richten werde, was er auch tat.
In der Pressemitteilung heißt es weiter, Lutz Bernhardt habe seit 2012 als strategischer Redaktionsleiter und seit 2014 als Chefredakteur den Veränderungsprozess der Tageszeitung maßgeblich gestaltet. Dies unter anderem durch den Relaunch der Zeitung im Herbst 2012, sowie durch die Neukonzeption des Internetauftritts im Frühjahr 2016. Unter seiner Führung seien wichtige Weichen für die Zukunft gestellt worden. Bernhardt verlasse das Unternehmen, werde aber weiterhin als externer Berater zur Verfügung stehen.
Die GrenzEcho-Redaktion dürfte mit dem Weggang von Bernhardt zufrieden sein. Öffentlich äußern wollte sie sich zu den Ereignissen aber nicht.
Einen Nachfolger für Bernhardt gibt es bislang nicht. Wie es in der Mitteilung heißt, werde die Redaktion die Zeitung engagiert weiterführen, bis die Verantwortungen neu definiert seien. Bei der Suche nach einem neuen Chefredakteur will die Geschäftsleitung nichts überstürzen. Es sei keine Eile geboten. Man werde sich die Zeit nehmen, einen geeigneten Kandidaten zu finden, sagte Geschäftsführer Olivier Verdin am Mittwoch. Der neue Chefredakteur kann - aber muss nicht - aus dem eigenen Haus kommen.
mitt/jp/mz - Foto: Julien Claessen/BRF