Björn Brandt aus Kelmis lebt seit einigen Jahren in Budapest und ist mitten drin im Sommermärchen der Ungarn. Er hat alle Public Viewings der Ungarn verfolgt und freut sich auf das Spiel der Ungarn am Sonntag gegen Belgien.
Und wie erlebt Ungarn dieses Fußball-Sommermärchen? "Das ist einfach nur der reine Wahnsinn und in Worte nur sehr schwer zu fassen", sagt Björn Brandt, "Ungarn ist zum ersten Mal seit 44 Jahren überhaupt mal wieder in einem internationalen Turnier dabei." Für viele Ungarn ist das eine ganz neue Situation.
Am Sonntag findet das Achtelfinale zwischen Ungarn und Belgien in Toulouse statt. Björn Brandt wird das Spiel bei einem Public Viewing verfolgen, und zwar mit belgischer Flagge. "Ich weiß nicht, ob sich viele hier raus trauen mit einer belgischen Flagge", glaubt er, "ich werde es auf jeden Fall tun."
Als Belgier in Ungarn sieht man das Ganze mit gemischten Gefühlen. "Ich bin mit vollem Herzen Belgier, ich liebe das Land, komme aus Kelmis, habe viele Jahre in Brüssel gelebt und bin Vollblut-Belgier. Ich lebe aber auch acht Jahre hier und habe hier in Ungarn sehr viele gute Freunde [...] Ich habe mich in das Lebensgefühl der Ungarn hinein gelebt und ich denke, ich gehöre dazu. Und wenn die jetzt gegen Belgien antreten, das tut schon irgendwo ein bisschen weh."
Aber Björn Brandt sieht es positiv: "Das Gute dabei ist, ich kann nur als Sieger vom Platz gehen."
cr/est - Fotos: Privat
