Ein drohender neuer Streik bei der Bahn ist endgültig abgewendet. Gewerkschaften und Direktion haben sich bei einem weiteren Schlichtungsgespräch einigen können. Bei dem Treffen zwischen SNCB-Direktion und Gewerkschaften, das am Donnerstag um 10:00 Uhr begonnen hatte, lagen Alternativvorschläge der Gewerkschaften auf dem Tisch, die die SNCB-Direktion akzeptiert hat.
Demnach bleibt das bisherige System der Kompensationstage für die Beschäftigten nahezu unverändert. Lediglich nach 28 Krankheitstagen soll einer der 12 Ausgleichstage für geleistete Zusatzstunden wegfallen. Dafür verzichten die Bahnbediensteten in Zukunft auf den 2. und 15. November als Feiertage. Die Direktion verpflichtete sich, bis 2019 keine zusätzlichen Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität zu ergreifen.
Im Gegenzug für das Entgegenkommen der Gewerkschaften ist die Direktion offenbar bereit, auf gewisse Disziplinarmaßnahmen gegen Bahnmitarbeiter, die den wilden Streik Anfang Juni vom Zaun gebrochen hatten, zu verzichten. Für die unangekündigten Streikaktionen Ende Mai sollen aber sehr wohl Bußgelder verhängt werden.
So dicht beieinander wie jetzt haben sich Gewerkschaften und Bahnleitung in letzter Zeit nie gestanden.
vrt/alk/mh - Foto: Nicolas Lambert/BELGA