Mit Ausnahme der Linie Namur-Luxemburg liegt der Zugverkehr im Süden des Landes still. In Flandern dagegen fahren 80 Prozent der Züge. Einige Verbindungen allerdings enden vorzeitig in Brüssel, etwa die Verbindung Ostende-Eupen.
In dem Sozialkonflikt geht es um die geplante Streichung eines Ausgleichstags für die Bahnmitarbeiter. Am Freitag konnten sich Gewerkschaften und Direktion auf Lösungsvorschläge einigen. Diese werden am Montagnachmittag dem streikenden Personal vorgelegt. Für 14:30 Uhr ist ein neues Treffen mit der SNCB-Direktion angesetzt.
Arbeitsminister Kris Peeters (CD&V) will die Bahnmitarbeiter mit Strafen belegen, weil sie unangekündigt in den Streik getreten sind. Das sehe ein Abkommen vor, das seinerzeit zwischen der Bahn und den Gewerkschaften vereinbart worden war.
Der Vorsitzende der sozialistischen FGTB, Marc Goblet, sieht darin nur eine weitere Provokation des Ministers. Die Haltung von Kris Peeters werde die Probleme nicht lösen, sagte Goblet am Montagmorgen im RTBF-Rundfunk.
Schwierige Straßenlage im Berufsverkehr
Der morgendliche Berufsverkehr ist ungewöhnlich dicht verlaufen. Auf den Autobahnen und den großen Einfallstraßen nach Brüssel bildeten sich lange Staus. Zur Hauptstoßzeit gegen 8:30 Uhr stockte der Verkehr auf einer Gesamtlänge von 460 Kilometern.
Hauptgrund für das erhöhte Verkehrsaufkommen war der Bahnstreik. Die anhaltenden Regenfälle verschärften die Lage. Streckenweise behinderten zudem Unfälle und Bauarbeiten den Verkehr.
Am Montagvormittag ist immer noch mit Staus zu rechnen, unter anderem auf der E40 Lüttich-Brüssel zwischen Boutersem und Sterrebeek.
belga/rtbf/vrt/jp - Archivbild: Kristof Van Accom/BELGA