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Vor zehn Jahren tötete Hans Van Themsche in Antwerpen zwei Menschen

11.05.201606:1511.05.2016 - 13:55
  • Antwerpen
Hans Van Themsche (M.) am 11.10.2007 vor Gericht
Hans Van Themsche (M.) am 11.10.2007 vor Gericht

Vor genau zehn Jahren erschoss Hans Van Themsche im Zentrum von Antwerpen die zweijährige Luna und ihr afrikanisches Kindermädchen. Einen türkischen Mann verletzte er schwer. Hans Van Themsche war damals 18 Jahre alt. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Es war das erste Urteil wegen rassistisch motivierten Mordes in Belgien.

Tears in Heaven von Eric Clapton; die Glocken der Kathedrale von Antwerpen spielten am Vormittag die Melodie des Songs, zum Gedenken an die Opfer des rassistisch-motivierten Doppelmords vor genau zehn Jahren. "Wir wollen alle innehalten zum Gedenken an die, die damals ihr Leben gelassen haben", sagte der Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever in der VRT. "Vor 10 Jahren schlug der Wahnsinn in unserer Stadt zu", schreibt De Wever auch in einem offenen Brief. Die Bluttat habe "bleibende Narben" hinterlassen...

11. Mai 2006: Kurz vor Mittag fällt in der Innenstadt von Antwerpen ein erster Schuss. Die türkisch-stämmige Songül Koç bricht schwer verletzt zusammen; sie sollte den Angriff überleben... Der Täter geht ungerührt weiter. In der nahegelegenen Fußgängerzone sieht er eine schwarze Frau: die damals 25-jährige Oulematou Niangadou, ein Au-Pair-Mädchen aus Mali. Der junge Mann, der sich eine Glatze rasiert hat und einen schwarzen Mantel trägt, er zögert einen Moment: Oulematou schiebt einen Kinderwagen... dann schießt der Täter doch. Oulematou wird tödlich getroffen. Als die zweijährige Luna anfängt zu weinen, tötet er auch sie.

Der Mann muss sein Jagdgewehr nachladen. Genau in dem Moment kommt eher zufällig der Polizei-Hauptmeister Marcel Van Peel vorbei. Der Beamte fordert den Täter auf, die Waffe fallen zu lassen. Als der stattdessen sein Gewehr auf in richtet, schießt der Polizist ihn nieder. Der Täter ist der 18-jährige Hans Van Themsche. Wie er später angab, wollte er Selbstmord begehen, vorher allerdings noch Ausländer töten.

Tat eine Form von extremem Rassismus

Schockstarre. "Wir werden getötet, weil wir schwarz sind", sagen aufgewühlte afrikanisch-stämmige Antwerpener seinerzeit in die Pressemikrophone. Unter großer Anteilnahme werden die Opfer beigesetzt. Bei der Trauerfeier für die kleine Luna spricht die Oma des Mädchens mahnende Worte. "Bei aller Trauer ist eins wirklich unbegreiflich", sagt die Frau. "Es gibt eine Ideologie, die solch eine Gräueltat möglich macht."

Diese abscheuliche Tat sei eine Form von extremem Rassismus, sagte auch der damalige Premier Guy Verhofstadt. Das sollte uns allen vor Augen führen, wohin rechtradikales Gedankengut führen kann.

Ein Jahr später wird Hans Van Themsche zu lebenslanger Haft verurteilt. Zum ersten Mal in der Justizgeschichte des Landes betrachtet das Gericht die rassistischen Motive des Angeklagten als erschwerenden Tatumstand.

Die Tragödie hatte aber auch politische Konsequenzen. Hans Van Themsche hatte nämlich seine Waffe quasi "einfach eben so mal" gekauft. Kurz vor er Tat ging er in ein Waffengeschäft, legte seinen Ausweis auf die Ladentheke und erstand für 512 Euro ein Repetiergewehr... Genau das sah das damalige Waffengesetz genauso vor.

Politische Konsequenzen: Neues Waffengesetz

Die damalige Justizminister Laurette Onkelinx kündigte umgehend eine Reform an: Und wenn die Waffenhändler damit auch ein Problem hätten, müsse man doch einsehen, dass die Öffentlichkeit geschützt werden müsse, sagte Onkelinx. Genau so kam es auch: nur einen Monat später wurde das neue Waffengesetz verabschiedet. Seither ist der Besitz von Feuerwaffen strikt geregelt.

Und, im Rückspiegel betrachtet, könne man das durchaus als Erfolg bezeichnen, sagte Nils Duquet vom flämischen Friedensinstitut in der VRT. Man könne etwa feststellen, dass die Zahl der Menschen, die an den Folgen einer Schussverletzung sterben, seit 2006 spürbar zurückgegangen sei. In der Folge des neuen Gesetzes seien zudem über 200.000 Feuerwaffen freiwillig abgegeben worden, sagt Nils Duquet. Das sei doch ein gigantischer Erfolg.

Das Problem des illegalen Waffenhandels habe man damit freilich nicht lösen können, räumt der Fachmann ein. Aber ein gutes Waffengesetz sei zumindest ein erster, ganz wichtiger Schritt...

belga/vrt/rop/jp- Bild: Lieven Van Assche/BELGA

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