Nach der Veröffentlichung eines internen Audits bei der FANK will Innenminister Jan Jambon zu den darin erhobenen Vorwürfen nicht Stellung beziehen, bevor der Bericht nicht im Verwaltungsrat der Aufsichtsbehörde besprochen wurde. Das soll in einer Sitzung am Freitag geschehen.
"Dieses interne Audit können wir nicht einfach so zu den Akten legen", sagt Grünen-Fraktionssprecher Kristof Calvo. Es werfe nämlich eine besorgniserregende Frage auf: Wie unabhängig ist die Leitung der Föderalen Agentur für Nuklearkontrolle wirklich?
In einem internen Prüfbericht zeigen sich einige Mitarbeiter besonders kritisch. Die Leitung der FANK stehe unter besonders hohem Druck, heißt es wörtlich in dem Dokument. Einige Mitarbeiter fragen sich sogar, ob der Chef der Behörde alle Bemerkungen der eigenen Experten berücksichtigt oder möglicherweise von außen "bearbeitet" wird, um bestimmte Kompromisse einzugehen.
Die Regierung und FANK-Chef Jan Bens selbst betonten zwar immer, die Kontrollbehörde sei völlig unabhängig gegenüber Politik und Wirtschaft. Das würde jetzt offenbar aber sogar intern bezweifelt, bemerkt Oppositionspolitiker Kristof Calvo. Er fordert deshalb, dass Innenminister Jan Jambon und FANK-Leiter Bens im Parlament zu den Vorwürfen der Mitarbeiter Stellung beziehen.
Genau wie die deutsche Regierung fordert jetzt auch Luxemburg, dass die Problem-Meiler Doel 3 und Tihange 2 vorübergehend vom Netz genommen werden. Zumindest so lange bis neue Testergebnisse zur Reaktorsicherheit vorliegen.
belga/vrt/alk/sh - Bild: Christoph Meussen/BELGA