Für viele Einwohner und Pendler in Brüssel ist die Wiederinbetriebnahme der U-Bahn-Haltestelle wichtig. Ein Stück Heilung nach dem besonders schweren Schlag, der die Hauptstadt mitten ins Herz getroffen hatte.
Seit Montagmorgen halten die Metros wieder in Maelbeek. "Noch ein Schritt Richtung Normalität", sagt ein Passagier. "Das Leben geht weiter, wir dürften uns nicht unterkriegen lassen. Auch nicht von Terroristen", so der Mann.
Trotzdem: Am Montagmorgen haben die allermeisten ein mulmiges Gefühl hier in Maelbeek. Einigen fällt es sichtlich schwer, auszusteigen. Am Ort, an dem sich am 22. März ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte und 16 unschuldige Menschen mit in den Tod riss. Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt.
Auch wenn es etwas Überwindung kostet: Die Öffnung der Metrostation ist ein wichtiger Schritt für den Heilungsprozess des verletzten Brüssels. Die Metrostation wurde auf Hochglanz poliert. An die Anschläge erinnert kaum noch etwas, bis auf eine große Gedenkwand mit einem roten Herz in der Mitte. Angehörige und Überlebende hatten bei ihrem Besuch des U-Bahnhofs am Wochenende erste Trauer- und Hoffnungsbotschaften darauf hinterlassen.
Es sei wichtig, dass alles wieder wie früher aussehe, sagt An Van Hamme, die Sprecherin der Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB. Kleinere Schäden wie kaputte Kacheln seien bewusst abgeklebt worden. Damit nichts mehr an die Anschläge erinnert.
Zahlreiche Polizisten und Soldaten sind vor Ort und vermitteln den meisten Fahrgästen ein ausreichendes Sicherheitsgefühl. "Ich hätte auch das Taxi nehmen können", sagt ein anderer Passagier, der sich für die Metro entschieden hat. Wenn die Behörden die Station öffnen, dann werde sie wohl sicher sein.
Die vier Brüsseler U-Bahn-Linien verkehren jetzt wieder fahrplanmäßig. Alle 69 Stationen werden bedient.
rtbf/vrt/alk/sh - Bild: Thierry Roge/BELGA