Innenminister Jan Jambon (N-VA) hat seine Äußerungen vom Wochenende im Zusammenhang mit den Anschlägen von Brüssel und Reaktionen auf muslimischer Seite verteidigt. In der innenpolitischen Kommission der Kammer sagte Jambon, jeder wisse, dass islamistische Terroristen von gewissen muslimischen Kreisen unterstützt würden.
Er habe von verschiedenen Diensten glaubwürdige Informationen erhalten, dass es nach den Anschlägen vom 22. März Freudenbekundungen gegeben habe. Zahlen spielten hier keine Rolle, so Jambon.
"Ein Phänomen muss doch nicht aktenkundig sein, damit es existiert", verteidigte sich Jambon. Es gebe auch bei der Unterstützung von Terrorismus eine Dunkelziffer - so wie beispielsweise bei häuslicher Gewalt, Rassismus oder Homophobie. Jambon räumte aber ein, dass man nicht nur repressiv vorgehen, sondern auch gewisse Herzen zurückerobern müsse.
Doch nicht nur aus der Opposition hagelte es Kritik an seinen Aussagen. Philippe Pivin vom Koalitionspartner MR erklärte, dass Jambons Wortwahl durchaus unglücklich gewesen sei. In einem Zeitungsinterview hatte der Minister gesagt, am Abend der Attentate habe eine beträchtliche Zahl von Muslimen "getanzt".
belga/rop/mh/km - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA