In Zaventem haben Flughafenpolizisten am Freitagvormittag mit ihren Vorgesetzten die Möglichkeit besprochen, den Betrieb am Airport wieder aufzunehmen. Anschließend gab es ein Treffen mit dem Direktor des Flughafens, Arnaud Feist. Über Ergebnisse ist bislang nichts bekannt. Wie ein Sprecher der christlichen Gewerkschaft sagte, lägen verschiedene Lösungen auf dem Tisch. Diese würden am Mittag vom Nationalen Sicherheitsrat analysiert.
Die Flughafenpolizei fordert nach wie vor systematische Kontrollen aller Personen und Gepäckstücke, die in den Airport gelangen. Die Passagiere, aber auch die Mitarbeiter des Flughafens müssten das Gefühl haben, dass sie bei einer Wiederaufnahme des Betriebs sicher seien, sagte der Gewerkschaftssprecher.
Im Nationalen Sicherheitsrat sind alle Minister der Föderalregierung und die Spitzen der Sicherheitsdienste vertreten. Erst wenn sie grünes Licht geben, kann der Flugbetrieb in Zaventem wieder aufgenommen werden. Die Fluggesellschaft Brussels Airlines steht nach eigenen Angaben bereit, um ab Samstag wieder zu fliegen. Personal, Maschinen und Passagiere würden darauf vorbereitet.
Beamte der Flughafenpolizei hatten Mitte der Woche in einem offenen Brief die ihrer Ansicht nach flagranten Sicherheitsmängel am Brussels Airport angeprangert. Damit verbunden war auch eine Streikankündigung für den Fall, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht drastisch verbessert werden. Kernforderung der Flughafenpolizei ist und bleibt, dass künftig erste Kontrollen schon vor Betreten der Abflughalle durchgeführt werden.
Die Regierung hatte am Donnerstagabend vorgeschlagen, die personellen Mittel der Ordnungskräfte am Brussels Airport aufzustocken. Den Gewerkschaften reichte das aber nicht, und damit ist nach wie vor fraglich, ob der Flughafen am Samstag seine Passagierflüge zumindest teilweise wieder aufnehmen kann.
Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat beschlossen, ihre Flüge in jedem Fall bis einschließlich kommenden Donnerstag nach Charleroi umzuleiten. Thomas Cook hatte zuvor bereits entschieden, während der gesamten Dauer der Osterferien ab Lüttich zu fliegen, Jet Air Fly bleibt in Ostende.
belga/vrt/jp/rop - Bild: Dirk Waem/BELGA