Am Dienstag hatte es am Brussels Airport einen Testlauf gegeben, bei dem der provisorische Betrieb unter praxisnahen Bedingungen simuliert worden war. Im Anschluss wurde Bilanz gezogen. Die dabei festgestellten Mängel seien inzwischen behoben worden. Deswegen hätten die Generaldirektion Luftfahrt und auch die Feuerwehr inzwischen ihre Zustimmung gegeben, sagte Flughafensprecherin Anke Fransen.
Der Brussels Airport wäre also bereit, die Passagierflüge zumindest teilweise wieder aufzunehmen. Alles hängt jetzt noch davon ab, wie das Treffen zwischen der Flughafenleitung, dem Innenministerium und den Polizeigewerkschaften verläuft.
Die Ordnungskräfte fordern weiterhin verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Die Mängelliste, die eine Gruppe von Beamten der Flughafenpolizei in einem öffentlichen Brief anprangert, ist lang. Sie reicht von kleineren Problemen bis doch auch ziemlich großen. Es gebe beispielsweise nicht genügend Funkgeräte. Außerdem würden Warnungen der Polizisten in der Regel in den Wind geschlagen.
Vincent Gilles von der Polizeigewerkschaft SLFP bringt ein besonders krasses Beispiel: Beamte könnten bezeugen, dass einige Mitarbeiter der Gepäckabfertigung die Pariser Anschläge bejubelt hätten. Fazit: Es gab und gibt innerhalb des Flughafenpersonals radikalisierte Personen. Der Verdacht sei naheliegend, dass einige davon die Terroristen mit Infos versorgt hätten.
Die Beamten der Flughafenpolizei wollen es jedenfalls nicht dabei belassen. Sie fordern eine drastische Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen. Insbesondere sollten ihrer Ansicht nach schon erste Kontrollen vor Betreten der Abflughalle durchgeführt werden. Anderenfalls droht die Flughafenpolizei mit Streik.
rop/km - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA