Auch am Donnerstag dürfte der Brüsseler Flughafen noch geschlossen bleiben. Die Auswertung des Probelaufs ist noch immer nicht abgeschlossen. Offenbar ist der Test am Dienstag nicht zufriedenstellend verlaufen, unter anderem was die Sicherheitskontrollen vor dem Betreten des provisorischen Eingangsbereichs in einem großen Zelt angeht.
Auch die Flughafenpolizei prangert inzwischen die schlechten Arbeitsbedingungen an. Sie habe zu wenig und veraltetes Material, so der Vorwurf. Am Donnerstag soll es ein weiteres Krisentreffen zwischen Airport-Leitung, Polizei und Innenministerium geben.
Die völlig zerstörte Abflughalle gleiche einem Kriegsgebiet, sagt Flughafen-Sprecherin Anke Fransen. Und es werde Monate dauern, bis der Flughafen wieder voll funktionstüchtig sein werde. Vor allem für Brussels Airlines, das in Zaventem über ein internationales Drehkreuz verfügt, spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu.
Einen Teil ihrer europäischen Flüge wickelt die Airline über Lüttich und Antwerpen ab, die Flüge nach Afrika und in die USA über Frankfurt und Zürich. Raynair weicht nach Charleroi aus. Belgiens zweitgrößte Fluggesellschaft Jetair hat den kleinen Flughafen von Ostende in Beschlag genommen.
Vor allem dort wissen die Verantwortlichen nicht, wie lange sie den Mehraufwand noch stemmen können. Derzeit würden zehn Mal mehr Flüge als üblich abgewickelt. Der Küstenairport musste inzwischen sogar auf Gartentische von Nachbarn zurückgreifen, um im Sicherheitsbereich mehrere Abfertigungsreihen schaffen zu können.
Alain Kniebs - Bild: Benoit Doppagne (belga)