Die Abflughalle ist durch die beiden Bombenexplosionen schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau wird Monate in Anspruch nehmen, deswegen musste am Brussels Airport eine Notlösung her. Im Untergeschoss des neuen Connector-Gebäudes sind unzählige Container aufgestellt worden. Im improvisierten Eingangsbereich sind Check-In-Schalter und Maschinen zur Gepäckaufgabe installiert worden, erklärt Flughafen-Sprecherin Anke Franssen. Von den Containern aus geht es dann über eine Treppe Richtung Sicherheitskontrolle - von dort aus läuft alles wie gehabt.
Nur 20 Prozent der Flüge können abgefertigt werden
Derzeit läuft ein großer Probelauf: 800 Mitarbeiter des Flughafens spielen Urlauber und Geschäftsreisende, um die temporären Einrichtungen unter realen Bedingungen zu testen. Wenn die Übung zufriedenstellend verläuft und die internationalen Sicherheitsstandards eingehalten werden, kann der Flugbetrieb am Mittwoch wieder aufgenommen werden. Allerdings nur teilweise.
Nach Angaben von Airport-Chef Arnaud Feist wird der Flughafen zunächst nur 20 Prozent der Flüge abfertigen können. Der Grund: Wo vorher 5.000 Passagiere pro Stunde durchgeschleust werden konnten, können die provisorischen Container-Einrichtungen nur noch 800 Menschen pro Stunde bewältigen. Es werde noch Monate dauern, bevor der Brussels Airport wieder voll funktionstüchtig ist.
Auf den Slot-Koordinator des Flughafens kommt jetzt eine heikle Aufgabe zu. Er wird die zur Verfügung stehenden Start- und Landeplätze unter den Fluglinien aufteilen müssen.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Auf politischer Ebene sorgen die Pannen und Versäumnisse der Behörden weiter für Ärger. Ein Untersuchungsausschuss im Parlament soll in Kürze dabei helfen, die Fehler zu analysieren und aufzuarbeiten. Das Hooligan-Desaster vom Ostersonntag wirbelt ebenfalls weiter Staub auf. Die Folge sind gegenseitige Schuldzuweisungen.
Doch Justizminister Koen Geens (CD&V) meint: Statt sich jetzt gegenseitig mit Dreck zu bewerfen, sollten die politischen Akteure endlich an einem Strang ziehen. Der gemeinsame Feind heiße IS. Die Terrororganisation radikalisiere auch hierzulande Jugendliche. Dagegen und gegen die Terrorzellen müsse jetzt vorgegangen werden.
Brüssel trauert noch
Während sich die Politiker gegenseitige Schulzuweisungen machen, ist Brüssel auf der Suche nach Normalität. In vielen Teilen der Hauptstadt ist der Alltag wieder eingekehrt, allerdings sitzt der Schock bei vielen noch tief. Die Menschen legen weiterhin Blumen nieder, zünden Kerzen an, verdrücken die ein oder andere Träne und gedenken der vielen Opfer - so auch an der U-Bahn-Haltestelle Maelbeek, an der vergangene Woche rund 20 Menschen getötet wurden.
"Hätte ich meinen Zug letzte Woche nicht verpasst, dann wäre ich auch unter den Opfern", sagt eine Frau, die den Tränen nahe ist und das Unfassbare noch immer nicht begreifen kann.
"Ich bin wütend auf die Täter der Bombenanschläge", sagt ein Mann. "Aber auch auf die Politiker, die die Probleme nicht erkannt und das Problem haben aufkommen lassen".
"Normalerweise steige ich hier immer aus der Metro aus, aber das geht jetzt nicht mehr. Es sei merkwürdig, hier lang zu laufen, so die Frau. Nach all den schlimmen Dingen, die hier passiert seien.
Alain Kniebs - Bild: John Thys (afp)
da kann ich dem Justizminister Koen Geens nur recht geben - denn mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen ist jetzt auch keinem mehr geholfen - finde aus diesen Fehlern können die Herschaften doch nur profitieren und lernen oder etwa doch nicht ? sie sollten sich vor Augen führen dass die Terrorgefahr im allgemeinen wohl nicht gebannt ist und wenn die sich da oben so am bekriegen sind mit dem du bist schuld - ach nee du bist schuld, wird dies auf Dauer irgendwie aus den Augen verloren und beim nächsten "Anschlag" ist dann erneut das gejammere groß - wichtig ist - SIE SOLLEN ALLE ZUSAMMEN UND ZUM WOHL DES VOLKES AN EINEM STRANG ZIEHEN !