Am Anfang stand ein Verdacht: Ende November letzten Jahres hat VRT-Journalist Luc Pauwels seinen Opel Astra in die Werkstatt gebracht. Per Post hatte man ihm den Besuch empfohlen, weil wohl irgendein Software-Update durchgeführt werden musste. "Software-Update"? Der Journalist wurde hellhörig und fragte nach. Hier gehe es nur um das Startsystem des Autos, sagte der Mechaniker, aber beim 1600-Dieselmotor von Opel, da sähe das anscheinend anders aus, der stoße wohl zu viele Schadstoffe aus.
Das hat den VRT-Reporter stutzig gemacht und er fragte nach. Anscheinend ging es um den Opel Zafira Tourer. Wenn ein Modell von 2014 in die Werkstatt komme, dann müsse da eine neue Software aufgespielt werden. Luc Pauwels hat die Probe aufs Exempel gemacht : Er besorgte sich einen Opel Zafira mit 1600 Dieselmotor von 2014. Erstmal kam der Wagen auf den Prüfstand: Belgische und britische Experten ermittelten die Schadstoffwerte. Die waren übrigens ziemlich hoch. Der Stickstoff-Ausstoß überschritt um ein Vielfaches die Europäischen Normen.
Dann ging es in die Werkstatt. Der Mechaniker wollte auf Nachfrage gar nichts von einem Software-Update wissen. Fakt ist aber, dass bei der Inspektion irgendwas passiert sein muss. Der Zafira kam nämlich wieder auf den Prüfstand. Dieses Mal waren die Stickoxid-Werte wie ausgewechselt: Bei gleichen Bedingungen wurde nur noch eine halb so hohe Konzentration gemessen.
Man hatte den Eindruck, plötzlich ein anderes Auto vor Augen zu haben, sagte ein Experte der Thomas-More-Hochschule für Autotechnologie. Der Unterschied bei den Messwerten sei einfach zu groß.
Das gleiche machten die Tester dann auch noch mit einem zweiten Zafira. Da fielen die Unterschiede noch gewaltiger aus: Nach der Inspektion waren die Stickoxidwerte sogar vier Mal niedriger als vor dem Werkstattbesuch.
Roger Pint - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA